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  Dakar 2007 - Die Anlayse
 

 
Die diesjährige Ausgabe hatte mit 525 Teams aus 42 Nationen, 250 Motorrädern, 187 Autos und 88 LKWs mehr Teilnehmer als jede andere Dakar zuvor. Das 15-Etappen-Rennen startete in Lissabon am 6. Januar und führte die Teilnehmer durch Sandwüsten, fesliges Buschland und Savannen in Marokko, Mauretanien, Mali und Senegal. Es endete am Sonntag, dem 21. Januar 2007, mit der kürzesten Wertungsprüfung des gesamten Rennens, einem 16-Kilometer Kurs am Strand entlang mit dem Zieleinlauf am Lac Rose, für dessen einmalige rosa Farbe ein spezieller Algentyp verantwortlich ist.

Die Dakar gilt als das gefährlichste und härtesten Offroad-Rennen der Welt. Dieses Jahr macht davon keine Ausnahme. Zwei Motorradfahrer starben während des Wettbewerbs: Der Franzose Eric Aubijoux (42), fiel am vorletzten Tag des Rennens vom Motorrad und war tot - Herzinfarkt. Der Südafrikaner Elmer Symons (29) starb am 9. Januar, nach einem Sturz auf der 4. Wertungsprüfung von Er Rachidia nach Ouarzazate in Marokko. In beiden Fällen kann man dem Veranstalter keinen Vorwurf machen. Nicht so, wie im Vorjahr, wo zwei Kinder in Afrika totgefahren wurden. Der Veranstalter hat daraus gelernt, in den Dörfern Flugblätter verteilt, auf denen, in für jeden verständliche Cartoons, auf die Gefahren hingewiesen wurde. Zusätzliche, strenge Geschwindigkeitsbegrenzungen innerhalb von Ortschaften, die via Radar überwacht wurden, sorgten dafür, dass diesmal keine Unbeteiligten zu Schaden kamen. Eine dieser Radarfallen erwischte auch den BMW X3 CC-Piloten Al Attiyah vom Xraid-Team, das kostete ihm mehr oder weniger den Platz auf dem "Stockerl". Ob der eingelegte Protest daran noch etwas ändern wird, darf bezweifelt werden.

Nimmt man dieses vermeibare Missgeschick mal heraus, dann fällt ganz deutlich auf: das X-Raid-Team hat mit der Weiterentwicklung seiner Fahrzeuge einen Riesenschritt nach vorn gemacht. Guerlain Chicherit und sein Copilot Matthieu Baumel boten bis zum Unfall eine sehr gute Leistung und fuhren ganz vorne mit. Jutta Kleinschmidt konnte sich, bei all dem Pech das sie aufsammelte, trotzdem am Ende bis auf Platz 15 vorkämpfen. Ja, und hätte Al Attiyah sich nicht blitzen lassen, dann wäre es noch zu einem Riesenerfolg gekommen. Worauf will BMW jetzt noch warten?

Stephane Peterhansel gewann die 29. Auflage der legendären Rallye und holte sich zum dritten Mal die begehrte Trophäe in der Kategorie Autos. Peterhansel, der zuvor schon sechsmal bei den Motorrädern gewonnen hat, sicherte sich den Sieg dieses 7915-Kilometer-Rennens von Lissabon bis Dakar. Seine Gesamtzeit nach 4.309 Wertungs-Kilomtern betrug 45 Stunden, 53 Minuten und 37 Sekunden. Der Sieger der Vorjahres, Luc Alphand, wurde Zweiter mit 7 Minuten und 26 Sekunden Rückstand. Peterhansel fuhr eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 93,9 km/h. Stephane Henrard im Volkswagen Buggy sicherte sich Platz 10 mit einer Durchschnitssgeschwindigkeit von 79,2 km/h.

Aus der 10. Etappe, die urspünglich von Nema nach Timbuktu führen sollte wurde der Rundkurs Nema - Nema aus Angst vor Anschlägen. Nach Angaben des französiche Militärs plante eine algerische Terroristen-Gruppe eine entsprechende Aktion. Die 11. Etappe Nema - Ayound wurde zur Verbindungsetappe ohne Wertungsprüfung.

Die Motorrad-Kategorie gewann der Franzose Cyril Despres in 51 Stunden, 36 Minuten und 53 Sekunden. Der KTM Pilot kam 34 Minuten und 19 Sekunden vor seinem Teamkollegen David Casteu ins Ziel. Das entspricht einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 83,5 km/h. Der Pole Czachor, ebenfalls auf KTM, holte sich Platz 10 mit einer Durchschnittgeschwindigkeit von 77 km/h.

Bei den LKWs gewann der Niederländer Hans Stacey auf MAN in 54 Stunden, 3 Minuten und 5 Sekunden. Er hatte einen Vorsprung von 3 Stunden, 10 Minuten und 52 Sekunden auf den Russen Ilgizar Mardeev. Die Durchschnittsgeschwindikeit von Stacey: 79,8 km/h. Das auf Platz 10 gewertete MAN-Team mit Echter, Ruf und Van Dooren hatte eine Durchschnittgeschwindigkeit von 66 km/h.

Die folgenden Tabellen zeigen, dass Kontinuität wichtiger ist, als Etappensiege. Volkswagen war wohl mit zehn von 14 möglichen Etappensiegen und acht Führungstagen das dominante Team, doch in der Gesamtwertung wurde die Werksmannschaft von Volkswagen Motorsport für ihre Leistungen nicht belohnt. Stephane Peterhansel zum Beispiel hat keine einzige Etappe gewonnen und gewann trotzdem das Rennen. Das konnten auch die Serien-Etappensieger Sainz und De Villiers mit ihren Race Touaregs nicht verhindern, für die die 9. Etappe (eine Marathon-Etappe) im Fiasko endete. Woran lag's? Der Verdacht liegt nahe, dass fehlender Full-Service in der Nacht zuvor ausschlaggebend war.

Diese leidvolle Erfahrung musste auch Marc Coma machen. Seine Bilanz war makellos:
tab-coma
Wer hätte ihn schlagen können? Souverän führte er die Motorradwertung an bis, ja, bis ein unglücklicher Sturz ihn aus dem Rennen warf. Er hat alles verloren und zur selben Zeit alles gewonnen, denn er hatte "nur " einen Halswirbelriss.

Zwei Tabellen, die sich selbst erklären:

Motorrad

 

motos



Auto

autos


Die "Anlayse" wird weitergeführt. Fortsetzung folgt!

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