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BMW-Werksfahrer und Team Finnland fahren aufs Podium  

Die Finnen sind eine der erfolgreichsten Mannschaften der "International Six Days Enduro", der ehemaligen Sechstage-Fahrt. Bei der 84. Ausgabe in Figueira da Foz (Portugal) bestand die Hälfte des finnischen Teams in der Trophy-Wertung aus BMW-Werksfahrern. Juha Salminen, Marko Tarkalla und Simo Kirssi vertraten allesamt die finnischen Farben auf ihrer BMW 450 X.

Nach sechs anstrengenden Tagen im Westen der Iberischen Halbinsel wurde die Mannschaft Gesamtdritter. Tarkalla und vor allem Kirssi, der sich früh verletzte und mit gebrochenem Finger und verletztem Kahnbein durch die Woche kämpfte, leisteten einen wichtigen Beitrag zum Erfolg.

Nicht zuletzt aufgrund seiner Siege bei den letzten beiden Runden der Enduro-Weltmeisterschaft kam Juha Salminen mit großen Hoffnungen nach Portugal. Der mehrfache Weltmeister schaffte in der E2-Klasse einen dritten Platz zum Auftakt, wurde aber schon am zweiten Tag mit technischen Problemen zurückgeworfen. Der tiefe Sand beanspruchte das Material enorm, und Salminen verlor wertvolle Zeit, als sein Motor ausging und nicht wieder anspringen wollte. Der Finne schaffte es noch bis zum Servicepunkt und gewann sogar den letzten Spezialtest des Tages, aber am nächsten Morgen musste er endgültig die Segel streichen.

Salminen´s Ausfall bedeutete einen frühen und herben Rückschlag für das Team. Gemäß ISDE-Reglement müssen mindestens fünf der sechs Fahrer die Veranstaltung in Wertung beenden. Noch waren vier Tage zu fahren.

Der amtierende Cross Country Europameister Simo Kirssi nahm erstmals an den "Six Days" teil. Kirssi startete wie Salminen in der E2-Klasse und wurde ebenfalls früh vom Pech eingeholt. Das 30-jährige BMW-Aushängeschild stürzte an Tag eins. Diagnose: kleiner Finger und Kahnbein gebrochen. Den Rest der Woche kämpfte Kirssi gegen die Schmerzen und das anspruchsvolle Terrain. Aber Kirssi wollte seine Kollegen keinesfalls hängen lassen und biss auf die Zähne. Am vierten Tag wurde seine Moral ein weiteres Mal getestet, als er aufgrund einer Falsch-Anweisung der finnischen Delegation wertvolle Zeit an einem Kontrollpunkt verlor und zusätzlich zurückfiel. Dennoch: Kirssi hielt in vorbildlicher Manier durch. Er konnte gar sein Abschluss-Motocross gewinnen.

Marko Tarkalla verbrachte eine vergleichsweise unspektakuläre Woche. Er wurde als Gesamtachter in der E3-Kategorie abgewunken. Tarkalla produzierte Top-Ten Platzierungen am Fließband und hatte damit einen erheblichen Anteil am Erfolg der finnischen Mannschaft.

juha

Juha Salminen - Enduro 2: "Ich habe scheinbar kein Glück bei den Six Days, dieses Jahr schon wieder nicht. Keine Ahnung, was zum Ausfall geführt hat, aber es lag am Motor. Bis dahin war alles prima. Die sandigen Verhältnisse waren eigentlich gut für uns Finnen, ohne meinen Ausfall wäre alles möglich gewesen. Natürlich ist das enttäuschend, aber sowas kann passieren. Blöd nur, dass es immer mich trifft."

kirssi

Simo Kirssi - Enduro 2: "Soviel steht fest, die ISDE sind eine eigene Welt und nicht mit der Enduro-WM zu vergleichen. Es wird jeden Tag schwieriger - wenn man verletzt ist sowieso. Nach meinem frühen Sturz am ersten Tag war´s ein einziger Kampf. Die Streckenführung war brutal und es gab keinen Moment zum Ausruhen. Ich habe meinen linken kleinen Finger bei dem Sturz gebrochen, danach war´s eine Herausforderung überhaupt im Rennen zu bleiben. Abgesehen von meiner Verletzung lief alles okay: Das Motorrad ist perfekt gelaufen und das Abschluss-Motocross war klasse."

marko

Marko Tarkalla - Enduro 3: "Das war ein hartes Stück Arbeit, aber es hat Spaß gemacht. Mein Speed war nicht ganz so wie erhofft, dafür hatte ich kaum Probleme im Laufe der Woche. Die Hitze und der tiefe Sand haben den Motorrädern ganz schön zugesetzt."

Der Gesamtsieg der 84. ISDE ging an Frankreich vor Italien und Finnland.