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Hagel, Blitz und Sandsturm

Abdu, Hassib und Osama Wau An Namus
   
Bizzare Felslandschaft im Dohone
  

  

Magirus 170 D11 THW am Klinguepass
   
Gut, dass es Bergegurte gibt.
   

Libyen zum 5. Male
Wie schon 1977,1999,2000 u. 2004 haben die Gutsche-Brothers auch 2005 in Libyen den Sand umgegraben. Hellmut, Ditschi u. ich haben zwei 4x4 – Trucks von München nach Libyen und zurück gefahren. Das sind 7200 km geworden. In SEBHA habe ich meine Suzuki 400 ausgeladen u. bin vom Trucker zum Kradmelder mutiert. Davon ist nichts Spektakuläres zu vermelden. 1650 km off road u. 1500 km Straße wurden es. Die Suzi hielt, nicht aber das am Lenker montierte GPS. Es gab den Geist auf. Verursachend waren wohl die hochfrequenten Vibrationen des Einzylinders. Die TOURATECH-Halterung hat das Gerät nicht ausreichend schwingungs-entkoppelt. Auf der GS hatte GARMIN XL 12 ohne Ausfall funktioniert. Das war die Strafe dafür, dass ich die BMW weggegeben habe.

Teure Führer

Unsere Führermannschaft (zeitw. 4 Mann + Begleitauto) hat 3420,-EUR gekostet. Wir fanden das angemessen, denn man lässt sonst kaum Geld in dem Land. Sprit kostet 7 Eurocent der Liter. Accompagneur HASSIB und Securityman ABDU hatten ein seltenes Erlebnis in unserem 2.Lager im FEZZAN. Nachts entlud sich ein gewaltiges Gewitter, dann prasselte Regen, der schließlich zu Hagel wurde. Hassib – im Freien schlafend – rettete sich blitzartig zu Abdu in die Koje. Für 12 Tage begleitete uns Special Guide SALAH aus Zuilah, gefahren von OSAMA im Toyota Landcruiser. Salah hatte Militär u. Ölsuchern als Führer gedient u. kannte buchstäblich jeden Felsen in dem Gebiet beim Vornamen. Er wusste, wo Versteinerungen etc. zu finden waren u. führte uns hin. Der Mann hatte keinen Kompaß, kein GPS, nur eine alte Landkarte und ein Fernglas. Damit hatte er den Durchblick.

Sandsturmzeit

Ab Abfahrt in Sebha wechselte das bisher klare Wetter zu wolkenverhangener Stimmung. Am WAU AN NAMUS (erloschener Vulkan, Weltwunder) war es so dunstig, dass wir vom Kraterwall aus nicht den jenseitigen Rand – ca. 4 km entfernt – erkennen konnten. 3 Tage – während wir die REBIANAH SAND SEA und das DOHONE durchquerten – herrschte Sandsturm. Einmal so stark, dass der abends quer zum Wind abgestellte MAGIRUS am Morgen bei freigeblasener Luvseite mit schwerer Schlagseite dastand. Da waren wir über den vorausfahrenden Toyota als Orientierungspunkt in den Sandschwaden recht froh. Das Auto fuhr auf MICHELIN-Sandreifen 7,5x16 mit 1,8 bar Luftdruck (???). Grub sich nie ein, walzte im Weichsand mit Riesenlatsch langsam vorwärts. Wurde der Sand ganz tief, dann stiegen 3 Mann aus u. schoben. Das half! Die Trucker dagegen wurden Weltmeister im Sandblechelegen. Der 140er Karoo auf der Hinterhand der Suzi war auch nicht das Gelbe vom Ei. Ging auf 0,6 bar runter, aber der Pneu stand immer noch ohne Latsch. Entsprechend bescheiden war die Traktion im Weichsand. Fräsen statt rollen war angesagt. Ein anderer Reifen muß her. Die Anfrage bei Metz Pirelli läuft.

Am Klinguepass liegt nach wie vor scheinbar unbeschädigt das Wrack des auf eine Mine gefahrenen Magirus Merkur mit Womoaufbau. Die Stelle wird heute mittels Serpentinen über einen Bergrücken umfahren. Der Sandsturm ließ nun etwas nach, wandelte sich vom kalten zum 40°C heissen Südwind. Allenthalben wuchsen bizarre Felsgebilde zu einzigartigen Ensembels aus de Dünen. Das DOHONE ist berühmt dafür. Südlichster Punkt war das 8-Türme-Lager (N22° 51,26’/ E 19° 53,8’). Weiter wollte unser Führer nicht fahren. Wegen tschadischer Banditen. Die Grenze war nicht mehr fern. Wir drehten auf Kurs Nord Richtung Oase REBIANAH. Nach weiteren 200 km wurde TAZERBO erreicht. Das war das Ende des Sandes – dachten wir. Es gab noch Zugaben.

Filzerei bei der Ausreise

Noch nie wurden wir bei der Ausreise aus Libyen so gnadenlos gefilzt, wie diesmal. Wir verdankten das franz. Touristen, die – ähnlich den deutschen in Algerien – aus Libyen prähistorische Artefakte hatten mitgehen lassen. Bei uns fand man nichts. Wir durften ausreisen. Das war dann wie Weinachten, zumal man uns auch –erstmals – die übrigen Lib.Dinar zu einem guten Kurs in Euro zurückgewechselt hatte. Sahara, wir kommen wieder.

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