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Wintermärchen Lofoten
Bei jedem Schritt bergauf zieht der vollbeladene Pulka an meinem Hüftgurt. Ich drehe mich um und sehe meine Bergkumpanen Stephan und Andi wie sie ebenfalls mit ihren Schlitten loslaufen. Ein wunderbarer Blick noch zurück nach Liland und wir verlassen die Straße.

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Svolvaer
Vor nicht ganz einer Woche sind wir in Svolvaer, der Hauptstadt der Lofoten angekommen. Die kleine norwegische Inselgruppe ist vom Festland und der Stadt Bodo nur circa eine halbe Flugstunde entfernt. Tourismus und viele Menschen kann man hier im Februar nicht erwarten, dafür aber viel Ruhe und Natur pur. Svolvaer ist um diese Zeit wohl das was man bei uns ein "verschlafenes Nest" bezeichnen würde.
Wir haben Glück mit dem Wetter und dazu noch jede Menge Neuschnee in den Bergen, die auf der größten Inselgruppe Austvagoy ungefähr bis 1200 Meter in den Himmel ragen.
Ziel unser kleinen Freeride Expedition war eigentlich dort eine Ost-West Durchquerung mit Ski und Pulka zu versuchen. Der viele Neuschnee und die rasch wechselnden Wetterverhältnisse lassen uns aber dann doch anders entscheiden.
Wintermärchen
In dem kleinen Tourist Infocenter direkt am Hafen gelegen kommen wir mit Juri ins ratschen, die lange Zeit in Innsbruck gelebt hat. Gutes Kartenmaterial und jede Menge Tipps für tolle Skitouren hat sie für uns parat und wir starten unsere erste Lofotentour direkt von Svolvaer aus.
Nach zwei Stunden Aufstieg und unzähligen Fotopausen stehen wir am Gipfel eines kleinen Hügels, der von Meereshöhe ca. 600 Meter hochgelegen ist. Unter uns schimmert in leicht goldgelben leuchtendem Licht das Meer und die Häuser von Svolvaer. Kalte, klare Luft und das Gefühl der grenzenlosen Freiheit versetzen mich in ein wahres Stimmungshoch. Die Abfahrt ist ein einzigartiger Genuß. Die Ski sausen durch den lockeren Pulverschnee und die Kombination Berge, Schnee und Meer ist für das Auge und den Geist etwas wunderschönes!
Am Berg
Die höchsten Berge auf den Lofoten heißen Higravtindan. Geitgaljen und Trolltindan und sind von Svolvaer aus nur eine 20 minütige Autofahrt entfernt. Liland, ein malerischer kleiner Fischerort ist der Ausgangspunkt für unsere Touren. Es gibt dort zwei Möglichkeiten für eine Besteigung dieser Berggipfel. Eine Variante führt über den Normalweg auf den jeweiligen Gipfel oder aber wir versuchen über die steilen Rinnen einen Taleinschnitt weiter östlich gelegen aufzusteigen.
Rinne hört sich immer interessant an, so verlassen wir also Liland und gehen den Fjord entlang in den Taleinschluss hinein.
Downhill
Stephan sieht es zuerst und wenige Schritte später steht er schon an der schweren Holztür des Tipis und versucht sie aufzuziehen. Schloß gibt es keines, aber von Wind, Eis, Schnee und Kälte ist die schwere Tür regelrecht eingepresst in den Rahmen. Gemeinsam schaffen wir's sie zu öffnen und in der Dunkelheit die innen vorherrscht brauchen unsere Augen zunächst etwas bis sie sich daran gewöhnen. Wir sind mehr als überrascht! Nicht nur, daß hier jemand in einem so abgelegenen Taleinschnitt so ein großes Indianerzelt aufbaut, sondern auch darüber, daß es für jedermann zugänglich ist. Das geht zumindest aus dem Hüttenbuch hervor. Das Tipi hat einen Durchmesser von ca. fünf Meter, ist sehr geräumig und mit Holzbänken und kleinen Holztischen ausgestattet. In der Mitte wurde eine schöne Feuerstelle eingerichtet und Lüftungsschlitze an den Zeltwänden zum Rauchabzug angebracht. Holz, Kerzen, Rentierfelle, hier wurde wirklich an alles gedacht. Das sollte also dann unsere Herberge für die nächsten drei Nächte werden.
Tipi
Wenn mich jemand fragen würde, ob ich eine Repeatliste für die bisher besten Touren erstellen könnte und was dort an erster Stelle stehen würde, ich würde die Lofotentour ganz nach vorne stellen! Lange Aufstiege, völlig unberührte Natur und die Kombination, Wasser, Schnee und Berge sind dort schon einzigartig. Nicht zu vergessen der fast horizontale und flache Verlauf der Sonne, die alles in ein sehr angenehmes, sanftes Licht taucht.

Ein Pulvertraum

Ein weiteres Highlight sei noch kurz zum Schluß erwähnt. Wir hatten darauf gehofft und Stative für unsere Kameras mitgenommen und tatsächlich, wir hatten das Glück es sehen zu dürfen, das Polarlicht! Grünlich schimmernd ist es über die Bergrücken gezogen und wir haben mit den Belichtungszeiten unserer Kameras gespielt und uns gegenseitig die gerade gemachten Aufnahmen freudestrahlend präsentiert.

Polarlicht

Mich hat die Ruhe, das sanfte Licht und die wilde Landschaft in ihren Bann gezogen und ich werde wiederkommen. Der Februar ist vom Wetter her noch nicht zu empfehlen, aber im März und April ist es bereits wesentlich stabiler und auch noch länger hell. Massentourismus hat man auf den Lofoten nicht zu befürchten und die Möglichkeiten für Skitourengeher sind dort nahezu unerschöpflich.
Diashow Lofoten
Text und Fotos: Ralf Neumann
Lofoten

info

ALLGEMEINE Infos zu den Lofoten gibt es hier. Landessprachen: Norwegisch und Samisch (in einigen Kommunen der Verwaltungsbezirke Troms und Finnmark mit Norwegisch gleichgestellt). Mit Englisch kommt man aber sehr gut zurecht.

flug

ANREISE Flug: München-Oslo-Bodo. Von Bodo geht's mit einer kleinen 2 Propeller Maschine nach Svolvaer, auf die Hauptstadt der Lofoten (ca. 4000 Einwohner)
Flugzeit mit Aufenthalt ca. 12-16 Stunden. Kosten: zwischen 600 bis 1000 Euro.

bestimmungen REISEDOKUMENTE Für Deutsche Staatsangehörige genügt ein Reisepass, ein
vorläufiger Reisepass oder Personalausweis. Allerdings erkennen viele norwegische Behörden und z.B. Banken den Personalausweis nicht an. Es empfiehlt sich daher für einen längeren Aufenthalt mit dem Reisepass einzureisen. Weitere Infos gibt es hier.
REISEZEIT Beste Reisezeit: Mitte Februar bis Ende März; Im Februar hat man ca. 6 Stunden Tageslicht, im März natürlich bereits etwas länger. Im März eher Firnabfahrten, da das Klima wegen des Einflusses des Golfstroms sehr mild ist.
geld

GELD Landeswährung ist die norwegische Krone (Norwegen ist nicht EU-Mitglied).
1 norwegische Krone = 100 øre (Durchschnittskurs 2009 1 Euro = NOK 8,7285 )

literatur BERGE:
Kongstindan (Nähe Svolvaer), 552 M
Rundsfjellet, 803 M
Torksmannen, 755 M
Geitgaljen, 1085 M
Trolltindan, 996 M
  LIFTE: in Svolvaer gibt es einen kleinen Schlepplift, sonst ein wunderschönes Gebiet zum Tourengehen und Freeriden in einer zauberhaften und einsamen Lamdschaft
Unterkunft

Unterkunft: Hier bietet sich das am Hafen gelegene Svolvær Sjøhuscamp (mit kleinen Zimmern und Stockbetten, Kochgelegenheit) an.


 
 
 
   
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