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logistik
Alles andere als einfach

Eine anspruchsvolle Härteprüfung: Volkswagen startet im Januar bei der berühmten Rallye Dakar, die erstmals in Argentinien und Chile ausgetragen wird – und damit zur größten Herausforderung, die der Motorsport zu bieten hat. Was bedeutet die 30. Ausgabe der Rallye Dakar sportlich für die vier Fahrer/Beifahrer-Duos in den Race Touareg? Welche Herausforderungen werden an die Technik gestellt? Und wie wird die komplexe Logistik hinter dem Werkseinsatz von Volkswagen gelöst?

Zahlen und Fakten zur „Dakar“-Logistik von Volkswagen

Wussten Sie, dass …

… die Minimal-Fläche für das Volkswagen Biwak bei der Rallye Dakar 40 mal 55 Meter, also 2.200 Quadratmeter beträgt?

… das Volkswagen Team dank Strom-Aggregaten mit einer gesamten Nennleistung von 88 Kilowatt unabhängig ist und mit fünf Lichtballons das Biwak beleuchten kann?

… die Packliste eines einzelnen Service-Trucks aus etwa 60 DIN-A4-Seiten besteht?

… die Service-Fahrzeuge selbst als Teilnehmer der Rallye Dakar gelten und vor der Verschiffung von Le Havre (Frankreich) nach Buenos Aires (Argentinien) eine eigene Technische Abnahme durchlaufen müssen?

… die Ersatzteil- und Service-Trucks nach der Technischen Abnahme in Le Havre Ende November gen Südamerika veschifft werden und erst einen Monat später, am 30. Dezember, in Buenos Aires vom Team wieder in Empfang genommen werden?

… jedes Assistenz-Fahrzeug nach ASO-Statuten mindestens 800 Kilometer Reichweite aufweisen muss? So soll sichergestellt sein, dass jedes Fahrzeug – sei es MAN-Truck, Service-Touareg oder T5-Bus – auch ohne Nachtanken das ferne Etappenziel erreicht.

… das größte Ersatzteil, das Volkswagen mitführt, ein komplett aufgebauter Motor nebst Getriebe ist, dieses aber laut Reglement am Stück gar nicht getauscht werden darf? Es dient als vormontiertes Ersatzteillager.

… für jedes einzelne Teammitglied – vom Motorsport-Direktor bis zum Mechaniker – ein Seesack bestehend aus Einmann-Zelt, Schlafsack und Isomatte mitgenommen wird?

… auf jedem der vier Service-Trucks mindestens so viele Ersatzteile lagern, dass – abgesehen vom Chassis – theoretisch ein kompletter Race Touareg entstehen kann, dass aber einige Teile, die hohem Verschleiß unterliegen, mehrfach vorrätig sind?

… auf jedem Service-Truck ein Werkzeugset unter anderem bestehend aus 27 verschiedenen Zangen, 58 Schraubenschlüsseln, 48 Schraubendrehern aber nur neun Spezialwerkzeugen mitgeführt wird? Jeder Mechaniker hat zusätzlich das nötigste Werkzeug für seine Arbeiten am Race Touareg 2 in einem eigenen Koffer dabei.


Vier Race Touareg, vier erfahrene Werksmannschaften

Einen großen Erfahrungsschatz bringen die vier Volkswagen Werksduos mit: Der zweifache Rallye-Weltmeister Carlos Sainz (Spanien) wird vom renommierten Marathon-Rallyebeifahrer Michel Périn (Frankreich) navigiert. Giniel de Villiers (Südafrika), mit vier Gesamtsiegen erfolgreichster Volkswagen Pilot im Marathon-Rallyesport, vertraut auf die Ansagen seines Co-Piloten Dirk von Zitzewitz (Karlshof). Mark Miller (USA) und „Co“ Ralph Pitchford (Südafrika) feierten im Juni gemeinsam mit ihren Teamkollegen de Villiers/von Zitzewitz als Zweite den Doppelsieg bei der Rallye dos Sertões in Brasilien. Ein deutsches Duo bilden Dieter Depping (Wedemark) und Beifahrer Timo Gottschalk (Berlin) – bei ihrem Debüt im Race Touareg feierten sie Platz drei bei der Zentral-Europa-Rallye.

"Dakar"-Logistik: Lösung einer komplexen Aufgabe

Über 9.000 extreme Rallye-Kilometer durch trockene Wüsten, durch höchste Anden-Gebirge oder über hartes Geröll – die Rallye Dakar 2009, die erstmals durch Argentinien und Chile führt, gilt nicht nur für die vier werksseitig eingesetzten Race Touareg 2 und ihre Besatzungen als die größte Herausforderung im Motorsport. Neben den sportlichen Prüfungen muss das gesamte Volkswagen Team auch eine komplexe logistische Herausforderung meistern. Etwa 50 Tonnen Ersatzteile, Werkzeuge und Ausrüstung sowie Ingenieure und Techniker müssen täglich vor dem Eintreffen der Race Touareg im Zielort ankommen, um eine effektive und zuverlässige Betreuung zu ermöglichen. Dabei hat die Service-Crew während der Rallye, die sie fast jeden Abend an einen anderen Ort führt, auch selbst einen Marathon zu bewältigen.

„Die Planung für die kommende Rallye Dakar hat unmittelbar nach der vergangenen begonnen. Nach der ‚Dakar‘ ist eben vor der ‚Dakar‘“, so Paco Crous, im Volkswagen Team für die Logistik verantwortlich. „Die Service-Autos müssen vorbereitet werden, Zeitpläne erstellt sowie Unterbringung und Reise-Routen geplant werden. Eine große Herausforderung bei der neuen ‚Dakar‘ ist unter anderem, dass die Trucks schon im November verschifft, aber erst Ende Dezember vor Ort von uns übernommen werden.“

Premiere in Südamerika – neuer Ablauf für Volkswagen in der Vorbereitung


Nach zuvor 29 Ausgaben durch Afrika – zumeist mit Start in Europa – beginnt und endet die Rallye Dakar 2009 erstmals in ihrer Historie in Buenos Aires und führt über eine Schleife, die zweimal die Anden überquert, durch Argentinien und Chile. Für die Logistiker bedeutet das eine neue Aufgabe. Bevor die vier Race Touareg 2 am 03. Januar 2009 über die Startrampe rollen, muss die komplette Flotte samt Equipment nach Südamerika verschifft werden. Eine Besonderheit: Die MAN-Service-Trucks und die weiteren Begleitfahrzeuge, in der Mehrzahl speziell aufgebaute Volkswagen Touareg, gelten dabei als echte Rallye-Teilnehmer und durchlaufen vor der Verschiffung in Le Havre (Frankreich) am 25. und 26. November deshalb eine eigene Technische Abnahme mit anschließendem Parc Fermé. Erst am 30. Dezember stehen die Fahrzeuge dem Team wieder zur Verfügung, wenn zusätzlich Zoll und Einreise erfolgreich absolviert sind.

Damit verlagert sich auch ein wichtiger Teil des logistischen Aufwandes – verglichen mit den Vorjahren – nach vorn: Die Beladung der Service-Trucks, die neben Ersatzteilen auch Ausrüstung und Werkzeuge transportieren, muss zu diesem Zeitpunkt voll und ganz abgeschlossen sein. „Es ist nicht erlaubt, während der Rallye Ersatzteile nachzuliefern, deshalb muss alles perfekt geplant und verladen sein, bevor die Trucks in Le Havre an Bord des Schiffs gehen“, so Lutz Meyer, Koordinator für Trucks und Equipment.

Rollende Werkstätten und Ersatzteillager: die Service-Trucks von Volkswagen

Vier MAN-Trucks des Typs TGA 6x6 als Service-Trucks, drei MAN-Equipment-Trucks 6x6 sowie ein mobiler Ersatzteilservice für die Service-Fahrzeuge (4x4) sind für Volkswagen bei der Rallye Dakar 2009 im Einsatz. Sie dienen während des zweiwöchigen Marathons als mobile Werkstatt für die allabendliche Routine-Überprüfung der vier Race Touareg. Neben üblichen Verschleißteilen wie Reifen, Bremsscheiben und -belägen liegen alle wichtigen Ersatzteile griffbereit, denn jede „Dakar“ bietet unvorhergesehene Situationen, für die sich das Volkswagen Team gerüstet hat. Zusätzlich führen die Trucks neben der persönlichen Ausrüstung der Mechaniker jeweils eine Auswahl spezieller Werkzeuge mit – eine bestens sortierte Werkstatt, die wüstentauglich ist. Die Equipment-Trucks dienen zusätzlich als Ersatzteillager, bei denen die Service-Trucks selbst nachfassen können. Darüber hinaus führen sie alles Nötige für das Biwak mit: von diversen Zelten über eine kompakte Küche bis hin zu zwei Duschen für die Teammitglieder.

2.200 Quadratmeter groß: das täglich errichtete Volkswagen Biwak

Jeden Abend wird im Etappenziel das Volkswagen Biwak mit wenigstens 40 mal 55 Meter Größe abgesteckt und aufgebaut. Dann bilden die vier Service- und die Equipment-Trucks auf 2.200 Quadratmetern eine Wagenburg, die nur auf eines ausgerichtet ist: die optimale Wartung der vier Race Touareg 2 zu ermöglichen. Neben den Service-Plätzen, die mit Wagenhebern, Unterstellböcken, Unterlegplanen und stabilen Tischen vorbereitet werden, baut die Mannschaft mobile Büros in Zelten für die Ingenieure einerseits und einen Bereich für die Verpflegung der Crew andererseits auf. Die Stromversorgung übernehmen insgesamt fünf Aggregate – vier davon in den Service-Trucks. Zusammen liefern sie 88 Kilowatt Energie – genug, um die Anschlussleistung für vier Einfamilien-Häuser zu gewährleisten. Ein Teil davon wird direkt in Licht umgewandelt: Ein Beleuchtungsballon mit 2,2 Meter Durchmesser in der Mitte des Biwaks sowie optional vier kleinere auf den Service-Trucks sorgen für ausreichend Sicht der Mechaniker bei ihren nächtlichen Routine-Arbeiten an den Rallye-Autos.

Startschuss für die Beladung erfolgte im September

Nach der Teilnahme am zweiten Lauf zur Dakar-Serie in Portugal im September fiel der Startschuss zur endgültigen Beladung der Service- und Equipment-Trucks. Jeder der Lkw durchlief zuvor bei MAN eine ausführliche Inspektion und wurde für die mehr als 10.000 Kilometer lange Service-Route von Michelin neu bereift. Anschließend wurden die Sicherheits-Systeme wie Feuerlöscher oder die vom Veranstalter A.S.O. vorgeschriebenen Tripmaster für die Navigation gecheckt. Jeder der Teile-Transporter durchlief eine sorgfältige Inventur, Werkzeuge und Ersatzteile sowie neue Komponenten wurden aufgestockt. Die Equipment-Trucks erhielten vor der Abreise zur Verschiffung nach Le Havre die medizinische Ausrüstung des Teamarztes sowie letzte Vorräte für die Teamverpflegung durch den Koch. Das Gewicht: Zwischen 20 und 22 Tonnen bringen die einzelnen Trucks mit ihrer Fracht auf die Waage.






 
 


   
 
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