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Wohlfühlen - genießen - erleben. |
Salzburger Land |
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Da strahlt die Heidi von der Schweizerhütte, als ich am frühen Morgen durch dichten Nebel zu ihr hinauf auf die Alm bei Mühlbach komme, um die Sennerei zu besuchen. Und sogleich scheint es, als ob die Sonne aufginge an diesem grauen Nebeltag. Denn Heidi lässt ihre Gäste nicht im Regen stehen. Wer hier hoch kommt wird sich gut versorgt finden mit Käsespezialitäten frisch von der Alm und sich in einer warmen Hüttenatmosphäre wohlfühlen.
Eine Schweizer Hütte in Österreich? Ganz recht, denn der gemauerte Baustil der Hütte, das Schwalmdach erinnern uns daran, dass die Bergleute im Allgäu und in der Ostschweiz ihre Vorbilder gesucht haben. Hier am Hochkönig stellt der Senner Pauli im Sommer täglich einen Laib Käse her in seinem 90-Liter Kessel – und das seit 30 Jahren. Mehr noch: Auch köstliche Schokoladen werden hier hergestellt. Und die Heidi führt das anliegende Arthurhaus, ein urwüchsiges Berghotel direkt auf der Alm. So beginnt meine Tour durch das Salzburger Land mit einem kulinarischen Einstieg aus der Region, die mit zahlreichen leichten oder schwierigen Wanderpfaden zu einer aktiven Erkundung der Gegend einlädt. |
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Vom Sündenpfuhl zur Wellnessoase – die übergossene Alm |
Eine Region, die vor Sagen und wundersamen Entdeckungen nur so überquillt, wie ich in den nächsten Tagen noch erfahren werde. Nächtige ich doch bereits hier in einem sagenumwobenen Hotel, der übergossenen Alm. Der Sage nach war die Alm auf dem mächtigen Berg Hochkönig ein sündiges Paradies. Sennerinnen und Senner trieben ihr Unwesen, badeten in Milch und Butter und pflasterten die Wege mit edlem Käse. Bis eines Tages ein arm gekleideter Wanderer auf die Alm kam und um Unterkunft bat. Lachend schickten ihn die Sennerinnen fort. Da ergoss sich über der Alm am nächsten Tag ein mächtiger Regen, der sogleich zu Eis erstarrte und die Teufel fuhren schreiend durch die Löcher der Felswand. Diese Löcher kann man bis heute sehen. Längst vergangen sind die Tage jener Zeit und wer will kann sich hier im gleichnamigen Traditions-Hotel "übergossene Alm" das zur "Best-Wellness"-Kette gehört, einquartieren, um in einem gut besuchten Wellnessbereich Entspannung zu suchen, sich gastronomischer Hausmannskost zu unterziehen, oder heiterer Geselligkeit in warmer Hotelumgebung entgegen zu treten. |
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Zell am See – mondän-alpines Wasser und Wanderparadies |
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So ganz anders ist mein nächstes Ziel Zell am See. Mondän statt traditionell, Design statt Landhaus finde ich hier vor und erfreue mich sogleich des jungen Publikums. Familien, junge Paare und jung gebliebene Aktive begegnen mir auf Schritt und Tritt. Viel Sport kann man hier betreiben oder einfach die Natur genießen. Von Wassersport im Sommer, Flugsport bis zum Herbst oder Skifahren im Winter ist alles drin. Wen wundert es da, dass meine Destination "Mavida" im Stadtteil Schuttdorf sich diesen Trends anzupassen sucht – mit ausgezeichnetem Erfolg. Ein stylisches Zimmer mit satter Wohlfühlatmosphäre und einem Blick in die Alpen, der seines Gleichen sucht, begegnet mit hier. Der kleine Wellnessbereich gibt mir Entspannung vom Tage und überrascht mich mit zahlreichen Beautyanwendungen wie der "BlueBox", die selten im Wellness zu finden ist. Ausklingen lasse ich den Tag mit einem raffinierten Menü des 2-Hauben Chefs Dirk Selle und einer überwältigenden Auswahl an edlen Tropfen aus dem begehbaren Wein-Klimaraum.
Doch genug der Indoor-Freuden, raus geht es in die Natur am nächsten Tag. Zur Talsperre am Stausee Mooserboden zieht es mich. Auf über 2.000 Meter eingebettet zwischen den imposanten Felsen des Hohen Tauern gelange ich mit einem Shuttle-Bus, der mich zunächst auf den Boden der Tatsachen zurückholt. Denn 19 Euro Busfahrt sind – gerade auch für Familien – keine Kleinigkeit.
Aber wie es so ist in Österreich, man versteht sich zum einen bestens darauf den Gast auszunehmen, ist aber zuweilen etwas nachlässig. Meine anfängliche Verwunderung, an der Buskasse niemanden anzutreffen trotz gut gefülltem Bus weicht rasch, als ich den Trick bemerke. Denn statt wie ein braver Deutscher ein Ticket zu kaufen und durch das Drehkreuz zum Fahrzeug zu gehen, nimmt die Mehrheit der Gäste den Weg links an der Absperrung vorbei und besteigt unbehelligt das Gefährt zum Berg. Ein Ticket kauft hier niemand, deshalb sind die Preise so hoch, erzählt mir lachend Paul, ein älterer Reisender, neben dem ich die Bus die sehenswerte Fahrt zur Talsperre verbringe.
Oben angekommen werde gerate ich ob der Farbenpracht ins Staunen. Weiße Gletscherspitzen über grünen Almen, an dessen Fuß sich das Blaugrüne Wasser des Stausees wie ein Perlenteppich ausbreitet. Ich wandle über die breite Staumauer und genieße die gute Luft, die herrliche Sonne und den schier unendlichen Weitblick in die sonnigen Täler. Ein kleines Museum auf dem Berg vermittelt mir die Hintergründe und Fakten zur Talsperre. Ob so zahlreicher Naturimpressionen lasse ich den Nachmittag unten im Ort ausklingen auf der Terrasse des Grand-Hotels Zell am See, auf der ich mich auch ohne Hausgast zu sein bei den Klängen eines Pianisten von den letzten warmen Strahlen der Herbstsonne streicheln lasse und dem sanft plätschernden Wasser des Sees seinen Wohlfühlcharakter entnehme. |
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Zwischen Sagen und Staunen: Alpendorf bei St.Johann im Pongau |
Weiter geht's zur letzten Station meiner Reise nach Alpendorf bei St. Johann im Pongau. Der Liechtensteinklamm lockt mich hierher. Die sagenumwobene Schlucht mit ihren reißenden Wassermassen begeistert jährlich 130000 Besucher und zieht auch mich sogleich in ihren Bann. Die tosenden Wasserfälle und haben sich über Jahrmillionen immer tiefer in den kalkartigen Klammschiefer geschnitten. Die Felsen stehen nun stellenweise so eng und hoch, dass der Himmel oft nur mehr als kleiner Streifen zu erkennen ist.
Bereits 1875 war dieses Naturschauspiel so faszinierend, dass es durch eine Spende des Fürsten von Liechtenstein der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden konnte, daher der Name der Schlucht. Der Sage nach hatte der Schmied von Oberarl in der Plankenau bei St. Johann hatte seine verkrüppelte Tochter dem Teufel verschrieben, wenn dieser ihm die Gasteiner Quellen vor das Haus brächte. Bedingung jedoch war, dass dieses Werk vollendet sein musste, bevor der Hahn früh morgens zum ersten Mal krähe. Der Teufel ging auf diesen Pakt ein und begann mit seiner Machenschaft. Doch die Frau des Schmiedes brachte den Hahn noch vor Anbruch des Tages zum krähen. Als nun der Teufel vor Tagesbeginn mit den warmen Quellen gerade über die Klamm flog, hörte er zu Oberarl den Hahn krähen und stellt verbittert fest, dass er zu spät kam. Wutentbrannt schmetterte er die Quellen in die Tiefe der Klamm auf dass sie den Menschen niemals mehr fassbar wären. Bis heute ist es auch wirklich nicht gelungen, das Heilwasser entsprechend zu fassen und für Netzwerke abzuleiten.
Beeindruckt von der Geschichte des Klamms wandere ich auf schmalem Pfad tausend Meter entlang des Naturschauspiels, das eigentlich 4000 Meter lang ist, beobachte die Wassermassen, die sich smaragdgrün und donnernd durch die engen, bis zu 300 Meter tiefen Felsspalten schieben, um an anderer Stelle wieder zu verschwinden und neu aufzutauchen. Ganz oben am Klamm fällt das Wasser 50 Meter donnernd und spritzend in die Tiefe.
Der mystischen Begebenheiten genug mache ich mich am nächsten Tag bereits auf zum benachbarten Gernkogel, der auf 2000 Metern Höhe, um den traumhaften Überblick über das Salzburger Land zu gewinnen. Denn an einem sonnigen Tag wie diesem eröffnet sich mir eine Sicht, die gut 30 Kilometer ins Land hinein reicht und einen Eindruck von der Vielfältigkeit der Region vermittelt.
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Beeindruckt schließe ich meine Rundreise durch das Salzburger Land im Hotel "alpina" direkt an der Gernkogel-Bahn ab und genieße die letzten Stunden meines Aufenthalts mit fabelhaftem Hotelzimmer-Ausblick oder im im großzügigen Wellnessbereich. Kinder stehen in dieser Destination an erster Stelle, bemerke ich bei einem Gang durch das Haus, denn der große Kinderbetreuungspart mit eigenem Personal ist bemerkenswert. Eindrucksvoll geht es aber auch für Erwachsene zu, denn das alpina hat – wie längst nicht jedes Hotel – einen romantischen und sehr gut bestückten Weinkeller. Hotelier Schwarz gibt sich hier jeden Mittwoch die Ehre, seinen Gästen in einer Weinprobe die breite Vielfalt der edlen Tropfen seines Hauses vorzustellen. Rundum zufrieden und voller Erlebnisse – sagenhaft, lebendig und spannend sowie einer gehörigen Portion erlebter Gastfreundschaft beende ich meine Tour durch das Salzburger Land, das 1001 Möglichkeiten für Reisende jeden Alters birgt. |
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Text und Fotos: Philip Duckwitz |
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