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Auf den Spuren von Adler und Murmeltier – Naturparadies Liechtenstein
Adler
Erlebnisregion zwischen den Alpen
Oben am jungen Rhein lehnet sich Liechtenstein. So beginnt die Hymne des kleinen Fürstentums in den Alpen zwischen Österreich und der Schweiz. Und dabei hat das am 15. August 1719 gegründete Land touristisch eine Menge zu bieten. Mondänen Lifestyle im Oberland um Vaduz oder unberührte Natur in Malbun und der Region Triesenberg. Auf nur 160 Quadratkilometern Fläche im Rheintal und Saminatal eröffnet sich dem Urlauber eine überraschend vielfältige Erlebniswelt, deren Fülle an Aktivitäten kaum Wünsche offen lässt.
Diashow:
Liechtenstein Diashow
Mit einem herzlichen "hoi" - dem hierzulande üblichen Gruß - begrüßt Falkner Norman Vögeli seine Gäste, die mit ihm auf Greifvogel-Wanderung in den Bergen rund um das Örtchen Malbun gehen. Hoch über dem Rheintal liegt das als Wintersport-Destination bekannte Dorf auf 1600 Meter über dem Meeresspiegel. Aber auch im Sommer hat der Ort in der Gemeinde Triesenberg eine Menge zu bieten im Hinblick auf Familienurlaub, Wandern und vor allem Naturerlebnis. Seltene Pflanzenarten, wie den Edelweiss lassen sich in dieser Umgebung noch entdecken, wo sie andererorts bereits verschwunden sind.

Wer etwas Glück hat, trifft hier auch die Alphornbläserin Elisabeth Beck vom "Walserecho" aus Triesenberg auf der Alm. Denn bei schönen Sommerwetter gibt die Musikerin zur eigenen und zur Freude der Zuhörer ihre Künste auf eine der Almen inmitten der Natur spontan zum Besten.
Einzigartig in Europa ist wohl die Adlerwanderung, die Norman Vögeli seinen Besuchern anbietet. Mit einem Steinadlerweibchen geht's hinauf zum Sarreiserjoch. Ein malerischer Weitblick über das ganze Tal und die Alpenkette schlägt dem Wanderer entgegen. Bevor Vögeli den Adler von hier aus fliegen lässt, erklärt er, dass Steinadler ein Jagdterritorium von 160 Quadratkilometer Fläche – also etwa die Größe Liechtensteins – benötigen. Daher sind diese Vögel so selten anzutreffen. Und dann hebt sie ab, die majestätisch anmutende Steinadler-Dame, mit der Norman Vögeli nun schon 20 Jahre zusammen verbringt. Mit einer ausgebreiteten Spannweite von 2,20 Metern gleitet sie wie die Königin der Lüfte ins Tal hinab, schwingt sich wieder hinauf und veschwindet vor den drohend erhobenen Felswänden des Goldlochspitzes um Malbun.
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Ein Pfiff ertönt und überrascht den unkundigen Wanderer. Norman Vögeli lächelt und weist auf ein Murmeltier, dass sich zwischen dem saftigen Grün der Almen am Boden erhebt. Klare Ansage für die ganze Sippe bei Gefahr: Ein Pfiff bedeutet Gefahr aus der Luft, drei Pfiffe kündigen Gefahr am Boden an. So schützen Murmeltiere sich und ihre Stämme vor Feinden. Dabei sind die hier zahlreich vorkommenden Tiere sonst gar nicht scheu und laufen dem Wanderer gerne vor das Objektiv, um sich ablichten zu lassen. Ein Erlebnis, an dem sich vor allem Kinder stundenlang vergnügen können. Noch ein langezogener Pfiff – diesmal aus Norman Vögelis Pfeife – und ein Schatten taucht wie aus dem Nichts am Himmel auf. Fast unhörbar zeigt sich der Steinadler am Himmel und schießt Pfeilschnell auf den Lederhandschuh an Vögelis ausgestrecktem Arm zu, auf dem sich der majestätische Greifvogel dann niederlässt. Nicht immer kommt der Adler so schnell zurück. Manchmal bleibt er auch einen Tag in den Bergen, erzählt der Falkner. Es ist halt ein wildes Tier und Dressur ist hier fehl am Platz. Aber in den letzten 20 Jahren hat sich eine starke Bindung zwischen dem Adlerweibchen und ihrem Falkner aufgebaut und so findet sie immer wieder den Weg zurück ins Tal zur Falknerei Galina, wo sie zuhause ist.
Alles Käse oder Elch-Alarm in Malbun
Käseproduktion ist in Liechtenstein ein wichtiger Zweig der Landwirtschaft. Und so wundert es kaum, dass auf zahlreichen Almen noch heute die Milchprodukte für den regionalen Markt produziert werden. Leicht zu erreichen von Malbun aus ist die Pradamé-Alp in einem 20-minütigen Fussmarsch, der sich auch für Kinder gut eignet. Oben angekommen begrüßen einen schon mit einem Konzert aus klingendem Glockenklang, die mehr als 100 Kühe der Alpengenossenschaft. Hier wird der Käse, Milch und Joghurt produziert und kann sogleich verkostet oder auch erworben werden. Frühaufsteher schauen zu, wenn Fritz Horat und sein Sennhelfer den Frischkäse aus der gewonnen Milch produzieren. Nur 1000 Liter Milch werden hier jährlich zu 10 Tonnen Käse verarbeitet auf der Alp, die in dem kleinen Betrieb von sechs Sennern arbeiten. Fritz Horat ist einer von ihnen. 31 Jahre hat er Appenzeller Käse gemacht als Käsemeister, jetzt ist er im Ruhestand, aber er kann`s nicht lassen. "Käse ist mein Leben" lacht er verschmitzt und rührt kräftig in dem Milchbottich herum, damit sich der gärende Käse ordentlich zu kleinen Stücken zerkleinert.

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Weiter unten im Tal liegt das Alpenhotel Malbun, seit über 100 Jahren verkörpert es als ältestes Hotel des Ortes den Charme der ländlichen Unterkunft. Doch für eine Kuriosität sorgte das Hotel in Malbun in den letzten Jahren. Es gibt hier einen Elch. Nein, keinen lebenden, aber einen lebensgroßen im Keller. Ausgestopft hängt in der dazugehörigen Elchbar der Kopf des Tieres an der Wand und lädt die staunenden Gäste zu später Stunde auf ein Getränk in heimeliger Atmosphäre mit Kaminfeuer ein. Wie kommt der Elch nach Malbun? Wibeke Vögeli, Frau des Hoteleigners, stammt aus Norwegen, ein Land in dem der Elche zuhause ist. Von dort brachte sie das ausgestopfte Tier mit und sogleich kam die Idee auf, eine Bar drumherum zu bauen. Ein echter Tipp also und viel mehr noch: Hier gibt es Liechtensteins einzigen Whiskey.
Das Unterland – Bangshof in Rugell und winziger Grenzübergang in Schellenberg
Familienerlebnisse gibt es landauf-landab im kleinen Liechtenstein. Das Fürstentum teilt sich in das sogenannte Unterland, Vaduz und Schaan, das alpine Oberland im Süden um Triesenberg. Schnell stößt man an die Landesgrenzen und auf dem Weg nach Rugell, einem Ort ganz im Norden des Landes Richtung dem österreichischem Feldkirch. Hier sollte man es sich nicht nehmen lassen, die wohl kleinste Grenzstation Europas zu besuchen. Das Grenzhäuschen zwischen Österreich und dem Fürstentum ist heute unbesetzt, aber der Grenzbaum lässt sich noch schließen und man bekommt einen Eindruck, wie es an einer EU-Außengrenze ist. Und natürlich steht hier auch das Landesschild mit fürstlichem Wappen und lädt zu einem Erinnerungsfoto ein.

Weiter geht's zum Bangshof nach Rugell. Auf diesem Bauernhof gibt es Landwirtschaft zum Anfassen. Hühner, Kühe und sogar Esel sind für Familien mit Kindern ein echtes Erlebnis und die Kleinen lernen schnell, wie ein Bauernhof funktioniert. Im Frühsommer können hier Erdbeeren selbst gepflückt werden. Käserei und Kuhstall lassen den Besucher hautnah erleben, wie die vielen Erzeugnisse aus der Hofproduktion zustandekommen. Und natürlich kann man das alles auch im Hofladen erwerben. Norman und Regula Hasler bemühen sich, ihren Hof so familiengerecht wie nur möglich zu gestalten.

Wein aus der Hofkellerei des Fürsten oder Bier aus dem Brauhaus
Was wäre ein Fürstentum ohne eine eigene Weinkellerei? Aus den Domänen Wilfersdorf und Vaduz mit den Reblagen Herawingert und Abtswingert gewinnt die Kellerei ihre Trauben, aus denen dann das kleine aber erstklassige Kontingent von 600 Litern Wein jährlich gewonnen wird. Auf leichtem, durchlässigen und kalkreichen Lockersteinsboden gedeihen hier 4000 Rebstöcke pro Hektar.

Federweiss, Pinot-Noir und der besonders begehrte Chardonnay aber auch ein sehr milder Trester als Nebenprodukt bilden das kleine, aber feine Sortiment der Hofkellerei. Der Chardonnay aus 2010 ist in diesem Jahr bereits ausverkauft. Denn mit den kleinen Mengen der Produktion bleiben kaum Restbestände berichtet Marco Münterer von der Hofkellerei. "Darum sind unsere Weine so begehrt", weil sie selten, einzigartig und durch die Handlese hochwertig sind.

Wem der Wein als Getränk nicht so zusagt, für den hat Liechtenstein auch ein eigenes Bier zu bieten. Unter dem Motto "Ein Land – ein Bier" produziert seit 2007 Bruno Güntensperger nach dem deutschen Reinheitsgebot basierend auf Kenntnissen der bayerischen Braukunst.

Text und Fotos: Philip Duckwitz
 
 

 

 
 


 

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      Kulinarischer Tipp:
      Die nationale Spezialität sind die "Käsknöpfli", eine Milchspeise, die mit Apfelmus genossen wird. Dieses Erlebnis sollte man sich unbedigt gönnen, um die heimische Küche kennenzulernen. Hier empfiehlt sich das "Restaurant zum Löwen" in Schellenberg, da hier nicht nur jede Spezialität frisch im Haus selbst gemacht wird, sondern sich auch bei schönem Wetter ein malerischer Blick über das Unterland und Rheintal bietet.
      Kontakte in Liechtenstein:
     

Tourismusamt Liechtenstein: HYPERLINK "http://www.tourismus.li/"www.tourismus.li
Liechtenstein Tourismus
Städtle 37
FL-9490 Vaduz
Tel : +423 239 63 15
Fax : +423 239 63 01

      Land Liechtenstein: www.liechtenstein.li
Gemeinde Malbun: www.malbun.li
Alpenhotel Malbun mit Elchbar: www.alpenhotel.li
Falknerei und Hotel Galina: www.galina.li
      Hofkellerei des Fürsten zu Liechtenstein: http://www.hofkellerei.li
Exklusive 4-Sterne-Unterkunft mit Blick über Vaduz:
Der Sonnenhof: www.sonnenhof.li
Restaurant zum Löwen: www.loewen.li
Alphornbläserin Elisabeth Beck vom Walserecho: www.alphorn.wordpress.com
      Wie kommt man hin?
     

Mit dem Auto: Nach Liechtenstein kommt man über die A13 von Deutschland via St.Gallen. Hier beachten: Schweizer Autobahnvignette für rund 31 Euro ist erforderlich. Mit dem Flugzeug: Nach Zürich und weiter mit dem Zug nach Schaan/Liechtenstein.

       
       

 

 

   
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