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Mongol Derby 2014
1000 Kilometer zu Pferd durch die Steppe

Eine deutsche Bankerin macht mit  
   
KatjaDas Mongol-Derby zählt zu den härtesten Pferderennen der Welt. Im August 2014 werden 43 Teilnehmer aus 13 Ländern versuchen, innerhalb von 10 Tagen 1000 Kilomter mongolische Steppe auf dem Pferd zu durchqueren. Und Katja Joachim, eine 35 jährige Bankerin und pferdsportbegeisterte Amazone ist mit dabei. Für sie ein aufregendes Abenteuer.

Die Pferde müssen alle 40 Kilomter am Morin Urtuus* gewechselt werden und einen Tierarztcheck durchlaufen. Als eine von zwei deutschen Teilnehmern hat sich Katja vorgenommen, unter den ersten fünf das Ziel zu erreichen. Ein ambitioniertes Vorhaben, wenn man bedenkt, dass in den bisherigen Veranstaltungen des Rennens circa die Hälfte aller Teilnehmer nicht oder nur außerhalb der Wertung die Ziellinie überquert haben.

 
   
   
 
   
Vorbereitungen auf dem Pferderücken, im Fitness-Studio, am PC und Telefon  
   
Auf das Rennen bereitet sich Katja intesiv vor. Seit der Anmeldung im vergangen Herbst gehören tägliches Fitness- und Reittraining zum Tagesablauf. Distanzritte und Ritte auf den Galopprennbahnen in Mannheim und Frankfurt gehören mit dazu. Nach wie vor sucht sie auch Sponsoren für ihr Projekt. Katja sagt: "Die Teilnahme ist kostspielig und so bin ich auch auf der Suche nach Sponsoren und Unterstützern für mein Abenteuer." Und: "Ich bin ganz happy, dass meine Eltern mir unter die Arme greifen und freue mich sehr, dass der ehemalige Amateurrennreiter, Ernie Schaefer mit seiner kleinen Medien-Agentur "Verlagentur" mir bei der Pressearbeit hilft."  
   
Das Rennen und die Teilnehmer  
   
2009 hat das britische Unternehmen "The Adventurists" das Mongol Derby ins Leben gerufen und reaktivierte das legendäre Postboten–System des Dschingis Khan wieder. Dem Sieger des Rennens winkt weder ein Pokal noch ein Preisgeld, entsprechend bunt liest sich die Liste der Teilnehmer. Da findet sich der Polospieler, der Ex-Jockey, der Designer, der Unternehmensberater ebenso wie der Sanitäter im Rettungshubschrauber. Ihre Motive? Sind ebenso vielfältig. Bei einem mag es die Midlife-Crisis sein oder was auch immer - aber eines steht fest, Abenteuerlust ist immer dabei.

Dass die Teilnehmer gute Reiter sein müssen, versteht sich von selbst. Aber das allein genügt nicht, um die 40 Kilometer von Station zu Station zu schaffen. Sie müssen auch mit Karte und GPS-Gerät umgehen können und beim Briefing gut aufpassen. Wer sich - nur als Beispiel - nicht daran erinnert, dass man sich auf Etappe 19 möglichst westlich halten muss, um die einzige Flussüberquerung nicht zu verpassen, dürfte in ernsten Schwierigkeiten sein. Gut mit dem Pferd umgehen zu können reicht einfach nicht aus.

Mehr als 5 kg Gepäck darf kein Reiter mit sich führen. Unverzichtbar sind Schlafsack, GPS, Karten, Kamera, Stirnlampe und Ersatzbatterien. Und wenn man Glück hat, bleibt noch Platz für eine Tafel Schokolade, die ist für Katja aber gaaanz wichtig. In die 5-Kilo-Grenze wird das Wasser im Camelbag nicht eingerechnet, muss aber mit. Geritten werden darf nur maximal 14 Stunden am Tag und zwar von 06.30 bis 20.30 Uhr. Das Tageslicht gibt das Zeitfenster vor. Regelüberschreitungen werden mit einer Zeitstrafe geahndet.

Der Veranstalter sorgt dafür, dass es auf den Strecken immer genügend Wasser für die Pferde gibt und dass es den Reitern nicht langweilig wird, aber landschaftliche Highlights hat die Mongolei genügend zu bieten. Die Route führt durch Steppe, Wüste, über Bergpässe, durch reißende Flüsse, vorbei an Vulkanen, über zum Teil extrem unebenes Gelände. Es kann auch durchaus vorkommen, dass man für einen Kilometer Strecke eine ganze Stunde braucht und man neben seinem Pferd herlaufen muss.
 
 
Jurte
 
Ein Dach über dem Kopf gewähren die Nomadenfamilien, die für die Dauer des Rennens die Urtuu Stationen betreiben. Übernachtet wird in den typischen Filzjurten (Gers genannt) und auf den Tisch kommt das, was die Nomaden auch essen: Nudelsuppe mit Schaf, Tee mit Milch und Butter, alles was man aus Yak- Ziegen- oder Schafsmilch machen kann und nochmal Schaf mit Nudelsuppe.  
 
Die Pferde  
   
Die mongolischen Steppenpferde sind klein und .... gemein? Sie leben im Herdenverband ganzjährig draußen und werden nur von Zeit zu Zeit von den Mitgliedern der Nomaden-Familie geritten, denen sie gehören. Nicht jedes von ihnen ist begeistert, wenn plötzlich Fremde daherkommen, die sie dann mit merkwürdiger Reitweise und raschelnder Ausrüstung durch die Steppe tragen sollen. Da wird schon mal der eine oder andere Fremdling kurzentschlossen abgeworfen und kann dann zusehen, wie mitten im nirgendwo ein Pferd ohne Namen, das wenn überhaupt nur mongolisch versteht, zu einer freiwilligen Rückkehr zu bewegen ist. Katja, die beim Pferdesport in den letzten 30 Jahren schon einiges erlebt hat, hofft natürlich, dass Ihr das nicht passiert. Wenn sich die Pferde zum Mitmachen entschließen, sind sie überaus zäh, ausdauernd und trittsicher. Die perfekte Steppen-Rakete eben.  
   
Für die Sicherheit wird gesorgt  
   
Tierärzte kümmern sich an jeder Station um die Pferde und prüfen, ob die, die auf die Strecke gehen fit sind und kontrolliert diejenigen, die von den Teilnehmern zurückgebracht werden. Wie im Distanzsport muss der Ruhepuls innerhalb 30 Minuten 64 Herzschlägen pro Minute oder weniger betragen, sonst gibt es zwei Stunden Strafzeit für den Reiter.

Natürlich werden auch die Teilnehmer im Falle von Erschöpfung, Dehydrierung oder anderen körperlichen Gebrechen wie Hautabschürfungen, verdrehten Gelenken oder gebrochenen Knochen von Ärzten und Sanitätern betreut. Sollte jemanden draußen auf der Strecke etwas zustoßen, kann das Notsignals am GPS-Tracker aktiviert werden. Das Anfordern von Hilfe via Notsignal führt allerdings zum Ausschluss aus der Wertung. Wegen eines kleinen Kratzers wird das wohl niemand tun und Katja schon gar nicht. Mit 10 Jahren Erfahrung als Arbeitsreiterin auf diversen Rennbahnen hat sie schon genügend Blessuren abbekommen und ihre Schmerztoleranz dürfte ziemlich hoch sein. Darauf angesprochen sagt sie: "Alles was man mit Tape, Verband oder maximal 3 Stichen reparieren kann, ist keine Verletzung". Sie hat sich auch ein sehr hohes Ziel gesetzt und möchte das Rennen unter den Top 5 beenden. Wir wünschen ihr viel Glück.

 
   
 
   


 
   
   
   
   
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 

 
 
 
 
 
 
   
   
 
   
   
 
 
 
   
 
 
 
 
 
 
 
   
 
 
 
   
 
 
 
   
 
 
 
   
 
 
 
   
 
 
 
   
 
 
 
   
 
 
 
   
 
 
 
 
 
   
 
 
 
   
 
 
 
 




 

   
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  Mongol
Derby
  facts
   
  Katja Joachim beim Training:
  Beim Training
   
  * Morin Urtuus
  Mongolische Pferdewechselstation. Geht auf die Zeit von Dschingis Khan 1162 - 1227 zurück, welcher damals das erste Postnetzwerk für Langstrecken aufbaute, die es seinen Kurieren ermöglichte - für damalige Verhältnisse - sehr schnell auch die entferntesten Regionen seines Imperiums zu erreichen. An diesen Stationen standen hunderte von Pferden für die Kuriere bereit.
   
 

   
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