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BMW Motorrad
GS Trophy 2010
 
Abschleppservice
4. Tag – der längste Tag?
Team Grossbritannien verdeitigt Platz 1!
 
Ponta do Ouro, Mosambik.
Die Route der GS Trophy führte heute nach Osten über die mosambikanische Grenze bis zum Indischen Ozean. Mörderische 300 Kilometer wurden bei Temperaturen bis 34° C in über neun Stunden zurückgelegt. Auf den letzten 30 km fand eine technisch sehr anspruchsvolle Sonderprüfung auf einer tiefen Sandpiste statt. Bei dieser Tagesetappe wurden Ausdauer und Fahrkönnen der Teilnehmer auf eine harte Probe gestellt. Schließlich stand das Team Nordic als Tagessieger fest. Dank einer konstanten Leistung konnte das Team UK seine Führung in der Gesamtwertung ausbauen. Doch auf den Plätzen zwei bis vier verschärft sich der Wettbewerb zusehends: Sie trennen lediglich zwei Punkte.

Um 5.30 Uhr morgens wurden die Fahrer in ihrem Camp geweckt. Die meisten waren allerdings schon wach und trafen ihre Vorbereitungen. Nach kurzer Fahrt wurde vom Wildreservat Mlilwane aus der Ort der ersten Sonderprüfung erreicht. Die Fahrer hatten die Aufgabe, ein liegen gebliebenes Motorrad über eine Wiese, einen Flussübergang und anschließend einen Hügel hinauf zu schleppen. Die Gesamtdistanz betrug etwa drei Kilometer. Das Team Nordic erwies sich bei dieser Aufgabe als unglaublich dynamisch, ja sogar schnell, und ließ den engsten Verfolger um eine halbe Minute hinter sich.

Die lange Fahrt zum Ziel führte auf immer schwierigeren Pisten durch schöne Landschaften. Dann wurde die zweite Sonderprüfung erreicht – die 30 km lange Etappe, die durch tiefen Sand zum Tagesziel, einem Küstenstädtchen namens Ponta do Ouro, führte. An dieser Prüfung nahmen die Teams in Zweiergruppen teil (acht Fahrer). Eine Regel besagte, dass die Teams einander bei Bedarf helfen mussten. Denn wenn ein Mitglied eines der beiden Teams die Etappe nicht beendete, würden beide Teams Punktabzüge erleiden. Alle Teams schlossen die Prüfung mit Erfolg ab.
Rang 1 der Gesamtwertung: Team UK
Kevin Hammond: Die Abschleppprüfung lief gut für uns. Wir waren als Erste an der Reihe und legten die Spur, der alle anderen folgten. Auf dem Hügel stießen wir gegen einen großen Stein. Dabei wurde der Bremshebel des abgeschleppten Bikes verbogen, wodurch die Hinterradbremse blockierte. Wir rutschten also den Hügel hoch. Erneut konnten wir von unseren Trial-Qualitäten profitieren und hatten ein gutes Gefühl für den Grip. Die Sonderprüfung im Sand fanden wir absolut toll; am liebsten wären wir umgekehrt und hätten noch einmal von vorn angefangen.

Es war ein toller Anblick, als wir bei unserer Ankunft den Indischen Ozean sahen. Das unglaublich blaue Wasser und dann das erste kühle Bier des Tages … Es war einfach fantastisch. Und zu allem Überfluss war heute auch noch mein 50. Geburtstag. Besser geht’s nicht – das war der bisher beste Tag.
Rang 1 bei der heutigen Etappe: Team Nordic:
Jussi Ali-Lekkala: In der Abschleppprüfung sind die Jungs nur so geflogen. Ich hatte Mühe mitzuhalten (der dritte Teamfahrer folgte den beiden, die das Bike abschleppten). Der Start war langsam, aber sie schalteten weiter hoch, und was dann passierte, war schon ziemlich verrückt: Sie rutschten ständig hin und her, aber sie gaben ihr Äußerstes und machten ihren Job hervorragend.
Die Fahrt heute war echt schön, und im Sand habe ich einiges gelernt, glaube ich. Ich bin dreimal gestürzt, aber dann hatte ich es kapiert. Es war fantastisch, als wir hier das Meer erreichten. Das ganze Team freute sich darüber.
Ergebnisse der Sonderprüfungen:

SP 6: Motorrad abschleppen: 1. Team Nordic; 2. Team Alps; 3. Team UK
SP 7: Sand: 15 Punkte pro Team (alle im Ziel)
Weitere Highlights: Team Südafrika: Echte Gentlemen
Bei der Sandprüfung war das südafrikanische Team zusammen mit den Japanern in einer Gruppe. Die Japaner hatten keinerlei Fahrerfahrung in tiefem Sand, und so war es Schwerstarbeit für die Südafrikaner, ihre Mitstreiter bis ans Tagesziel zu eskortieren. Sogar die Japaner selbst waren der Meinung, dass sie ziemlich viele Crashs hatten.

Shigechika Aikawa: Der tiefe Sand war sehr schwierig. Ich muss den südafrikanischen Fahrern ganz herzlichen Dank sagen. Denn ohne ihre Hilfe wären wir nie hier angekommen. Sie sind echte Gentlemen.
Team Alps: Endlich geht es aufwärts
Das Team Alps hat sich ordentlich ins Zeug gelegt, um die Konkurrenz zu beeindrucken: In der Abschleppprüfung legte es die zweitschnellste Zeit hin.

Bernhard Schmidtmayr: Für uns war es eine positive Überraschung, dass wir in der Sonderprüfung auf den zweiten Platz fahren konnten. Wir wussten, dass wir schnell waren, aber das ist wirklich ein tolles Ergebnis für uns. Christophe (Muri) fuhr hinter mir. Ich legte großen Wert auf Sicherheit, aber er meinte trotzdem, dass ich ihn wie einen Skilift gezogen habe! Jetzt stehen wir auf Rang acht der Gesamtwertung. Ich glaube, wir brauchen mehr Fahraufgaben– das ist meine Spezialität.
Wir kämpfen darum, ein Team zu werden, räumt Italien ein
Das Team Italien rangiert nur auf dem neunten Rang der Gesamtwertung, obwohl es phasenweise tolles Fahrkönnen zeigte. Alle Teams, die direkt mit den Italienern zu tun hatten, äußerten sich voller Bewunderung für ihre Schnelligkeit und Geschicklichkeit. Aber warum konnten sie dies bisher nicht in Erfolge in den Wertungsprüfungen ummünzen?

Marco Selvetti (Journalist im Team Italien): Wir sind wirklich superschnell – wenn es nicht um die Sonderprüfungen geht! Leider haben wir Probleme als Team. Marco (De Muri) hatte heute bei der Abschleppprüfung kein gutes Gefühl; abgeschleppt zu werden, es gefiel ihm überhaupt nicht, und bei der Flussüberquerung hatte er einen heftigen Crash. Er schlug mit dem Helm auf und wollte nicht mehr weitermachen. In einer schwierigen, zehnminütigen Diskussion konnten wir dann aber klären, dass wir nicht als Individuen hier sind, sondern als Gruppe, und das war sehr wichtig. Wir begriffen, dass wir trotz allem bei einem tollen Event mitmachen, dass wir Spaß haben, schöne Landschaften sehen und uns auf die Prüfungen freuen können. Wir stehen bis zum Ende des Events im Wettkampf. Wir hatten also einen schönen Nachmittag und viel Spaß im Sand. Alle Fahrer sind gesund. Und wenn wir das Ziel erreichen, haben wir ein breites Lächeln im Gesicht. Das ist meiner Meinung nach das Wichtigste.
GS Trophy 2010 Gesamtwertung nach vier Tagen:
1. UK 73 Punkte
2. Deutschland 61
2. Nordic 61
4. Südafrika 60
5. Kanada 59
6. Spanien 53
7. USA 46
8. Alps 44
9. Italien 39
10. Japan 27