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Enduro-Abenteuer
im Taurus-Gebirge


von Rüdiger Gutsche, November 2006

Big Boss Kurt Distler kenne ich seit 1970. Er fuhr damals mit Herbert Schek und K. Tweesmann im erfolgreichen BMW-Werksteam in Geländemeisterschaft und 6-Tagefahrt. Ich selbst war bei eben dieser Firma für die Fahrwerkskonstruktion der Motorräder verantwortlich.

Wir überspringen jetzt einige Jahrzehnte!

Es war wohl 2002, da hörte Kurt, dass man in Alanya, in der Süd-Türkei, auf Leihmotorrädern im Taurus-Gebirge schier unbegrenzt Endurofahren könne. Er flog zwei Mal hinunter und war begeistert. Weniger angetan war er von mangelhaftem Service und anderen Defiziten. Das kann man besser machen, meinte er. Die Gelegenheit bot sich bald.

Am Anfang stand die Pleite. Nicht die von Distler, sondern die von Funtours. Kurt, im Hauptberuf erfolgreicher Unternehmer in der Nahrungsmittelbranche übernahm die Mannschaft mit Erol, Cermal und Mehmet, mietete eine Werkstatt und kaufte neue Motorräder. KTM 400/450 EXC, Yamaha WR 450 F und TT250R – insgesamt 15 top gewartete Motorräder stehen jeden Morgen bereit.



Alles inklusive
Im Preis ist alles enthalten. Nicht nur Leihmaschinen, Trinkflaschen und Mittagessen, sondern auch das Benzin, für das in der Türkei mittlerweile 1,80 Euro pro Liter bezahlt werden muß. Für Motorräder fallen 38% Luxussteuer und 18% Mehrwertsteuer an, sodaß für eine KTM 400 EXC – die in Deutschland rund 8000 Euro kostet - circa 11000 Euro hingeblättert werden müssen.

Erwähnenswert und mehrfach bewährt ist das Sicherheitskonzept von Entouro. Tourguide Erol Sögüt, ein in Deutschland geborener Türke führt ein Handy mit sich und kann damit entweder die lokalen Rettungsdienste oder auch den firmeneigenen Transporter verständigen. So auch diesmal. Oben auf dem Berg fiel ein Motorrad wegen Zündungsschaden aus. Kurt ließ das Gefährt bergab zur nächsten Teerstrasse rollen und erwartete dort den firmeneigenen Kleinbus, der nicht nur Benzin für den Mittagsstop, sondern auch eine Ersatzmaschine dabei hatte.

Enduro-Paradies, warum?
Anfangs geteerte Straßen führen von den Talgründen hinauf zu verstreuten Siedlungen. Der Straßenzustand verschlechtert sich nach oben zu. Daneben gibt es Schotterstraßen, die diesen Namen zu Recht verdienen. Das Fahren darauf gleicht einem Eiertanz. Ergänzt wird das durch schmale Forstwege, auf denen der Tourguide in den Rasten stehend, einen perfekten Riesenslalom zelebrierte.
Ja, da ist noch was. Brandschneisen ziehen sich über die Bergkämme, mal glatt, mal grimmige Hillclimbs, die nicht immer zu bezwingen sind. Zur Abkühlung jagte uns der Tourguide durch diverse Flussläufe, auch das gelang, wir wurden nass bis zum Hosenboden.

Als Endurofahrer gern gesehen?
Es muß wohl so sein, sonst würden in den Bergdörfern die Kinder nicht
zum Abklatschen der Enduristen ihre Hände ausstrecken. Auch für Pferd, Kuh und Esel ist der Motorradler keine Schreckenserscheinung - man ist an ihn gewöhnt. In hohem Maße läuft der Verkehr mit den weinroten JAWA-Motorrädern, die wir noch aus den Sechziger Jahren kennen. Hier sind sie das Transportmittel comme il faut, worauf schon mal bis zu drei Personen transportiert werden.

Im Sommer Pause
Die Saison läuft vom 15.September bis Ende Mai. Im Sommer machen Hitze und Staub das Endurofahren unmöglich.

Dieses Mal haben alle Fahrer und Maschinen die Fahrt ohne Blessuren
überstanden. Taurus, wir kommen wieder!

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