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Unterkünfte                                              <<      

Eigentlich sollte das ein Teil des abschließenden Thailand-Reiseberichts werden, aber der wird länger, als ich dachte, also: ein Sonderbericht zu dem Thema "Unterkünfte" (Freund Herbert Worm hat mich auf den Gedanken gebracht), ergänzt mit einem Nachschlag Gesundheit. Nachdem ich als sogenannter Low-Budget-Tourist unterwegs bin, werde ich natuürlich nicht über die Kategorie der 5-Sterne-Hotels oder darüber schreiben, sondern eher etwas darunter. Das Thema handelt also davon, wie das Quartier insgesamt beschaffen ist, den Schlafraum, Sanitär-Einrichtung usw.

Die unterste Kategorie, die mit den Massen-Schlafräumen etc. konnte ich bisher vermeiden. Da liegen dann Matratzen auf dem Boden, das Thema Hygiene ist eher klein geschrieben, die Intimsphäre findet nicht statt. Selbst die Toiletten sind nicht unbedingt abschließbar, auch das Publikum ist oft genug nicht von der Art, mit der ich meine Zeit verbringen möchte. Ergo: ich bin schon fast ein Edeltourist!

Das Problem ist halt, dass man so manches mal gar keine große Auswahl hat, je nachdem, in welchem Winkel der Welt man sich befindet. Manchmal sieht so ein Schuppen "erstes und einziges Haus am Platz" von außen aus wie eine allerletzte Absteige (wie im Westteil von Nepal), nur um dann innen mit einem durchaus akzeptablen Standard, sauber, ordentlich und mit guter Küche, zu überraschen, oder, wie nach einem üblen Regenfahrtag, bei der nächsten Station, mit dem glatten Gegenteil - müde, nass und abgespannt und bei Dunkelheit hat man nicht die geringste Lust, nur auch nur einen Kilometer, geschweige denn fünfzig zur nächsten 'Stadt' weiterzufahren - und eine *-Unterkunft war natürlich erst
recht nicht zu haben!.

Worüber also reden wir?

Naja, erst mal über die Zimmergröße. Kann man sich, wenn man ein bisschen Gepäck reingebracht hat, noch umdrehen, neben dem schmalen Single-Bett? Hat der Raum ein Fenster? Oft nein! Air-Condition oder Ventilator (was ich bevorzuge)? Manchmal bekommt man zu einem verblüffend günstigen Preis ein großes Doppelzimmer, sogar mit Schrank - häufig gibt's nicht mal Haken an der Wand, und dann stellt sich schon die Frage, wohin mit den verschwitzten Motorrad-Klamotten, bei wenig Platz. Aber man lernt ja, mit vielen Situationen zurechtzukommen. Auch das Thema Ablagen, vernünftiges Licht (wozu braucht man einen Lichtschalter am Bett?) ist des öfteren ein Ärgernis.

Ich hatte noch keine Läuse, Föhe oder Wanzen, aber die eine oder andere Kakerlake muss man schon akzeptieren - nachdem das auch Lebewesen sind wie wir, weigere ich mich, sie zu erschlagen! Eine andere Frage ist dann, ob es Fliegengitter gibt am Fenster - nach meiner Beobachtung eine nebensächliche Frage, weil ohnehin meist nicht dicht. Bei meiner vorletzten Übernachtung in Thailand, auf der Insel Ko Lanta, südlich Phuket, hatte ich einen schlichten, aber angenehmen Holz-Bungalow, mit Moskitonetz!! Mit vielen Löchern drin.

Andere Fragen kreisen um die Themen Betten machen (eine eher seltene Ausnahme), Handtuchwechsel (geliefert wird des öfteren nur auf Anforderung, Zustand manchmal nahe dem des zerschlissenen Putzlappens, Wechsel nur auf Anforderung an der Rezeption) und, last not least, der Sauberkeit der Wäsche - der indische Waschmann, manchmal auch Waschfrau, verfehlt mit dem traditionellen Ausschlagen der Wäsche auf einem Stein an Dorfteich oder Flussrand den von uns erwarteten Standard ganz erheblich.

Ein deutlicher Vorteil der Räume ist die Tatsache, dass sie mit Steinfussböden versehen sind, natürlich auch im "Bad" - in dieser Weltgegend wird ja erwartet, dass man beim Betreten des Hauses die Schuhe auszieht. Da ist mir aus hygienischen Grunden der Steinboden weit lieber als schmuddeliger Teppichbelag, was es, glücklicherweise selten, auch gibt.

Bleibt noch der "Sanitär"-Raum. Worüber sprechen wir: über das "WC", die Dusche und das Waschbecken. Bei letzterem stellt sich zuallererst die Frage, ob vorhanden. Manchmal gibt es als Ersatz einen Wasserhahn an der Wand, häufig etwas tiefer angebracht. Die zweite Frage ist die nach dem Abfluss. Gelegentlich ist man überrascht, wenn beim ersten Händewaschen die Füße nass werden: entweder, der Abfluss fehlt völlig oder ist schlicht abgerissen. Auch der Wasserhahn verweigert gelegentlich seinen Dienst, einfach, weil er nicht festgeschraubt ist - wozu hat der Mensch zwei Hände?

Bei der Dusche stellt sich die Frage, ob sie einen Duschkopf hat. Was eher von Nachteil ist, denn der ist dann in vielen Fällen so verkalkt, dass man darunter einen Springtanz von einem zum nächsten Wassertropfen veranstalten muss, was das Abwaschen von Seife oder Schampoo zur sportlichen Übung verwandelt (in Indien habe ich mehrfach Klempner gespielt, um überhaupt Wasser rauszukriegen). Die andere Frage ist immer, ob und wo man eine Möglichkeit findet, das Handtuch oder auch die Klamotten abzulegen, aufzuhängen. Oft genug sind diese Facilitäten dann genau da, wohin das Wasser der Dusche in einer Art Springbrunnen sein koestliches Nass verspritzt.

Das Thema Warmwasser ist für mich eher keines, einmal, weil es meist sowieso nicht verfuügbar ist, zum anderen, weil es bei den Temperaturen hierzulande - und damit auch den Wassertemperaturen - eher nebensächlich ist. Zugegeben, bei den kühlen Temperaturen im Bergland von Laos war ich über temperiertes Wasser nicht böse!

Also noch zum Thema WC, das ja eher delikat sein kann. Zunächst ist die Frage, ob Western- oder Oriental-Stil (letzteres bevorzuge ich mittlerweile bei weitem aus hygienischen Gründen!) In einer Unterkunft hatte ich die geniale Kombination aus beidem: eine zunächst normale Kloschüssel, nur war der obere Rand mit der Auflage für den Deckel breitfächig ausgebaut wie der Tritt des Orientalklo's!

Eine tolle Ergänzung ist das Oriental-Bidet. Neben dem Klo ist eine Art Schlauchdusche angebracht, mit kleinem Duschknopf, was dem geneigten Benutzer erlaubt, sich den Hintern ohne Benutzung der Hand oder von Klopapier zu reinigen, was unter Hygieneaspekten auch nicht schlecht ist (interessant: die linke Hand ist nicht mehr in dem Maße tabu, wie vor 40 Jahren - manche benutzen sie sogar zum Essen, was früher undenkbar war!)

Der nächste Aspekt ist die vorhandene/nicht vorhandene Spülung. Wohl ausgewogen ist der Spülkasten vorhanden oder nicht, häufig sogar funktionsfähig. (Fast) immer steht ein Wasserbehälter bereit, aus dem man mittels eines bereitgestellten Schöpfbehälters Wasser ins Klo schütten kann, was man manchmal, um die gewünschte Wirkung zu erreichen, mehrfach wiederholen muss - einmal hat mir die Kombination aus Wasserschöpfen und Oriental-Bidet-Einsatz gut geholfen. Der Wasserbehälter kann ein Eimer sein, in den man aus dem Wasserhahn nachlaufen lassen kann, manchmal ist es ein gemauertes Wasserbecken, oder es ist eber nur der Wasserhahn da.

Ein besonderer Aspekt ist der der jeweils gegebenen Duftnote. In einer einfachen Absteige in Südthailand (was anderes konnte ich nicht finden) bin ich ins Restaurant gegangen, um zu pinkeln, der zweite Teil der Verrichtung musste bis zum nächsten Abend warten. Dort habe ich aber auch vermieden, mir die Zähne zu putzen. Es waren mehrfach Stationen, wo ich nur mit Überwindung vom "Bad" Gebrauch gemacht habe.

Was ich bei all dem jetzt beinahe vergessen habe, ist die Frage, ob ueberhaupt ein "Bad" zum Zimmer vorhanden ist, oder ob es nur Gemeinschafts-Einrichtungen auf dem Flur gibt - die sind aber dann meist deutlich gepflegter und hygienischer als so mancher Raum beim Zimmer.

Sondererlebnisse sind dann der Art wie in Kota Baru, im Nordosten von Malaysia, wo ich bei der Rückkunft vom Abendspaziergang von einem Rauschen wie am Meer empfangen wurde - das ist aber noch Kilometer entfernt. Loesung: im "Bad" lief in breitem Strahl das Wasser aus einem dunklen Behälter, der an der Decke angebracht war. Glücklicherweise war der Abfluss im Boden gross genug. Ursache: die Pumpe für das Auffüllen des Behälters hatte nicht abgestellt.

Das klingt ja jetzt alles ganz furchtbar - ganz so schlimm ist es aber nicht: es sind halt Situationen, in denen man dem einen oder anderen des oben geschilderten nicht auskommt: alles zusammen oder in gehäufter Form ist glücklicherweise nie oder sehr selten der Fall!

Ich wünsche Euch viel Spass und Genuss in Euren Bade-Einrichtungen.

 

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