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Ägypten                                               <<       >>

ALLGEMEINES

Out of (Schwarz)Africa, aber noch einige Splitter der Erinnerungen, als Übergang sozusagen, in Stichworten.

  • Wenn die Fähre in Wadi Halfa eintrifft, stehen dutzende der üblichen Minibusse bereit, um die Reisenden in Empfang zu nehmen und in die kleinen Hotels des Ortes zu bringen. Bringt richtig Hektik und Verkehr im sonst wohl verschlafenen Ort.

  • Rückblicke: Nicht spektakulär, aber doch eindrücklich: der Zusammenfluss von weißem und blauem Nil in Khartoum, die Freude, den ersten, kleinen Ausschnitt des Nasser-Sees weit  vor dem Eintreffen in Wadi Halfa zu sehen, die brennenden Handflächen vom Festhalten des Lenkers auf den
    ganz üblen Rüttel-Schüttelstrecken, die wie verwackelte Bilder wahrgenommene Landschaft und Straßen auf diesen Strecken, die häufigen Straßenkontrollen, einmal im Abstand von zwei Kilometern: "Your nationality?". "Your passport!". "Where are You going?".  Eselsgespanne und -karren überall. Die Teeköchinnen in den Orten, ausgestattet mit Obstkiste als Sitzgelegenheit, einem kleinen Kohleofen, einer Wasserkanne, einigen Gläsern oder Tassen, einer Schüssel mit Wasser zum Abwaschen, Tee, Zucker, Gewürzen. Der Tee schmeckt hervorragend. Stromausfall, in den Zellen des "Gefängnis-Hotels" gibt es keine Belüftung, die Schläfer stellen ihre Liegen in den Flur, es ist einfach zu heiß. Robert kämpft seit Tagen mit einer Erkältung, er leidet wirklich sehr. Ich vermute, er hat Grippe - und das bei der Hitze, selbst um 19.00 Uhr ist es noch gnadenlos heiß. Ich bewundere sein Durchhaltevermögen!

  • Auf der Fähre: Dezenter Geruch vom Männerklo durchweht die Gänge. Kurz nach Sonnenaufgang auf Deck: viele Menschen sind schon auf den Beinen, die Draußenschläfer mit den Zweite-Klasse-Tickets liegen auf jedem möglichen Fleck, in jedem Winkel. Die meisten versuchen, noch einen letzten Rest Schlaf zu nehmen, eine Frau hat auf dem engen Platz neben meinem Motorrad ihren Laden aufgemacht. Je länger es dauert, desto mehr nimmt wieder die unangenehme Lautstärke beim Gespräch zu, es herrscht der Eindruck vor, dass sich die Leute ständig anschreien. In allen islamischen oder islamisch beeinflussten/geprägten Ländern in Nordostafrika sieht man in Restaurants, auf Straßen und Plätzen immer wieder Tonkrüge, kleine Tonnen und sonstige Behälter mit Wasser, neben denen meist ein Blechbecher steht. Wer Durst hat, bedient sich, Hygiene spielt keine Rolle. Es ist vornehmste Pflicht eines Muslim, den Durst der anderen zu stillen.

Schwarzafrika liegt hinter mir - aber ob sich sehr viel ändert?


Landschaft(en)

Flapsig formuliert ist Ägypten eine große Wüste, von einem Fluss durchschnitten. Diese Dimensionen der Wüste muss man erleben, vorstellen kann man sie sich sonst, glaube ich, nicht! Alle Formen der Wüste sind vorhanden: Sand-, Stein-, Berg- und Flachland-Wüste, die Vielfalt der Formen und Farben ist die Abwechslung, die man auf den ansonsten kargen Etappen wahrnimmt. Die Vegetation tendiert meist gegen Null, man sehnt sich oft nach einem grünen Fleck, den man dann als Geschenk durch die oft weitläufigen Oasen geboten bekommt. Dazwischen liegen aber meistens hunderte von Kilometern -- Wüste. Ein landschaftliches Juwel ist der Nil, der sich durch die karge  Landschaft schlängelt, manchmal durch breite Becken, 50 km und mehr in der Breite, gelegentlich aber auch eingezwängt von der Wüste, die sich dann bis ans Flussufer erstreckt. Immer aber eine Sensation fürs Auge, insbesondere in so herrlichen Orten wie Assuan.

Wege, Strassen und Verkehr

Wie schon in den vorigen Ländern so ist auch in Ägypten der Verkehr auf den Überlandstrecken sehr gering, lediglich bei der Annäherung an größere Orte nimmt er, gelegentlich stark zu, um dann in Kairo buchstäblich chaotisch zu werden.

Ich habe schon mehrfach die nervenden Kontrollpunkte auf den Straßen außerhalb der Städte angesprochen, die teilweise in unverständlich kurzen Abständen auftauchen. Es ist ja ganz nett, wenn man dabei als Deutscher mit Handschlag begrüßt wird, aber die stets gleichen Fragen nach Nationalität, woher, wohin, Reisepass, Führerschein werden spätestens nach der zehnten, fünfzehnten Station zur Zumutung, ab  der zwanzigsten wird man zynisch und bösartig - als ob man vom Himmel gefallen oder durchs Hintertürchen ins Land gekommen sein könnte.

Wer sich als Fremder in Kairo, ohne Zwang, freiwillig, in das Abenteuer Verkehr begibt, ist selbst schuld oder Masochist. Es ist sehr viel schlauer, sich mit öffentlichen Verkehrsmitteln, die sehr preiswert sind, durch die Stadt zu bewegen, noch dazu, da es eine gut funktionierende Metro gibt, die kaum etwas kostet. Ich war sehr überrascht von der kurzen Zugfolge der Metro, München könnte sich da ein Beispiel nehmen!

Wer wie ich eine Stadt sehr gerne zu Fuß erkundet, kann in Ägypten schnell Aversionen entwickeln. Die agressive Fahrweise der Taxi- und Busfahrer, häufig aber auch der PKW-Fahrer vermittelt einem das Gefühl eines von Hunden gehetzten Hasen. Wie oft habe ich mir einen Schlagstock gewünscht, um den Brüdern eines aufs Dach zu hauen!

Tier und Mensch

Naturgemäß ist ein von der Wüste geprägtes Land ein oft menschenleeres Land, Begegnungen hat man in den Orten, den Oasen, selten unterwegs. Wenn man diese Begegnungen hat, dann sind sie allerdings von größter Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft geprägt - sofern man nicht in einer der touristischen Hochburgen ist, dort prägt, kaum überraschend, der Geschäftssinn das Verhalten, der Gedanke an den Inhalt der Börse des Besuchers überlagert alle Gastfreundschaft.

Das Wort Handschlag hat hier noch seine ursprüngliche Bedeutung: man schlägt die Hände mit einem lauten Klatschen ineinander. Eine andere Variante: man reicht sich die Hand wie bei uns, dann wird, wie bei Halbstarken, umgegriffen, um dann wieder zum normalen Händeschütteln zurückzukommen.

Umwelt

Kein weiterer Kommentar, außer: auch hier wird alles einfach weggeworfen, die Plastiktüten werden vom Wind in der Landschaft verteilt.

Persönliches

Ich hoffe ja, dass bei meinen Anmerkungen nicht der Eindruck aufkommt, als würde ich meinen Aufenthalt nicht genießen! Es ist halt einfach so, dass man sich an die eine oder andere Verhaltensweise gewöhnen muss - und das fällt nicht immer leicht. Ich reagiere beispielsweise schon fast allergisch auf die Begrüßung von Wildfremden: "Hallo my friend...." - woher nimmt so ein Typ die Meinung, dass ich sein Freund sein möchte? Meist ist es ja auch nur der Auftakt, um mir ein Verkaufsgespräch aufzudrängen, was ich als Freund ja schwerlich verweigern kann!

Obwohl lebenslanger Nichtraucher habe ich mich mittlerweile so an den Geruch der Schisha (Nargileh, Wasserpfeife), den man allenthalben wahrnimmt, gewöhnt, dass ich diesen wohl in Deutschland vermissen werde.

Dieser arabische Sprachraum bringt mehr Sprachprobleme, als ich sie beispielsweise in Südamerika hatte, dort hatte ich mit Spanisch wenigstens eine europäische Sprache, von der ich mir die wichtigsten Worte und Redewendungen aneignen konnte (auch wenn mittlerweile das Meiste davon schon wieder in Vergessenheit geraten ist). Hier dagegen begegne ich einer völlig fremden Sprache, die mir schwerfällt, es gibt nicht sehr viele, die Englisch sprechen, dafür aber umso mehr, die ganz selbstverständlich erwarten, dass ich arabisch kann.

Was hab' ich eigentlich, zumindest meistens, gegessen in Ägypten?

Ich habe mich, einer alten Gewohnheit folgend, an die einheimische Kost gehalten: was für die Einheimischen gut ist, kann für mich nicht schlecht sein! Außerdem hat Ägypten durchaus einige feine Gerichte zu bieten. Klar: wie bei uns in Europa auch findet man in den Städten ein weitaus reichhaltigeres Angebot - in den Großstädten auch internationale Küche - als auf dem Land, aber selbst in den kleinen Orten und Oasen bekommt man immer etwas Vernünftiges angeboten (der Gourmet kommt aber nicht immer auf seine Kosten!).

Die Grundlage war, ausnahmslos immer, Reis und/oder Fladenbrot, selten Kartoffeln, dazu Salat (Gurken, Tomaten, Zwiebeln etc.). In den flussnahen Orten natürlich immer wieder mal Fisch, in der Zubereitung aber doch weit weg von dem, was man bei uns erwarten kann. Wenn man Fleisch bevorzugt, gibt es Hühnchen oder Rind, selten Lamm - wenn's nicht auf dem Grill verbrannt ist, sogar recht schmackhaft.
Wer will, kann natürlich auch Suppe ordern, wobei Tomaten-, Kartoffel- oder Gemüsesuppen überwiegen, ergänzt um örtliche oder regionale Spezialitäten. Allerdings darf man sich die Geschmacks-Variationen nicht zu großartig vorstellen, zum Nachwürzen muss man halt Salz und Pfeffer ordern,  gelegentlich gibt es auch das scharfe rotbraune Gewürz aus Pepperoni.

Noch eine abschließende Bemerkung: es ist sehr auffällig, dass ich, seit Assuan, bei meinem Erscheinen nicht mehr die Sensationen auslöse, die bisher sonst meist die Reaktionen bestimmt haben. Ich kann sehr gut damit leben, weil ich damit nicht mehr ständig die gleichen, sich wiederholenden Fragen beantworten muss.


REISE - ETAPPEN


Assuan

Die Fähre läuft um etwa 10.00 Uhr in den Hafen ein. Schade, des nächtens war für zirka zwei Minuten das erleuchtete Abu Simbel zu sehen, ich hab's leider nicht mitbekommen. Schon vor dem Festmachen an der Mole kommt Hektik auf, alles drängt auf die Treppen und Flure, der Ausgang wird mit Gittern gesperrt, man muss sich zur Passabfertigung im Schiff anstellen, Männlein und Weiblein natürlich getrennt. Das Visum kostet 15 Dollar.

Danach unendlich langes Warten vor der Freigabe des Ausgangs, inmitten des Gedrängels müssen wir erst mal die im Weg stehenden Motorräder mit fremder Hilfe wieder aus dem Schiff hieven, wo wir warten müssen, bis uns ein Zollbeamter abholt und zum nahen Zollgebäude führt. Umständlich und inkompetent (was man an einem solchen Platz nicht für möglich halten sollte!) werden die Carnets bearbeitet, Gebühr: 70 Euro!

Es ist Freitag, Feiertag, jegliche weitere Bearbeitung muss warten, das heißt, dass die Motorräder beim Zoll stehen bleiben müssen. Wir fahren mit dem Taxi in die Stadt zum Hotel. Es nennt sich Hathor, ist an der Niluferstraße gelegen und ein angenehmes Haus. Nach langer Zeit wieder mal ein Lichtschalter am Bett, sogar einer für die funktionierende Bettlampe! Wir essen zu Mittag in einem nahe gelegenen Restaurant über dem Nil und stoßen mit Bier auf unsere Ankunft an. Später sitzen wir auf der Dachterrasse des Hotels mit schönem Blick auf den Nil und sein westliches Ufer. Der Wind kühlt angenehm ab. Die kalte Dusche danach (kalt ist relativ!) war ein Genuss.

Den Nachmittag habe ich genutzt, um den Nairobi-Teilbericht zu ergänzen und abzuschicken, danach ist es mir gelungen, eine FAZ vom Vortag zu ergattern. Bei der anschließenden Lektüre, wieder über dem Nil vor einem Bier sitzend, komme ich mir vor wie einer der früheren Reisenden - die hatten wohl mehr Bares zur Verfügung als ich, aber ich war recht zufrieden. Die Nacht habe ich (erstmals) mit laufender Klimaanlage geschlafen, die Temperatur auf 24 Grad eingestellt: die Wände waren so aufgeheizt, dass sie bis weit in die Nacht hinein eine unangenehme Hitze ausgestrahlt haben.

Tags darauf zur Verkehrspolizei, wir brauchen, gegen weitere Gebühren, ägyptische Nummernschilder sowie eine ägyptische Versicherung, obwohl wir schon in Kenia eine Versicherung für ganz Nordafrika bezahlt hatten, aber die war ja nicht ägyptisch! Zunächst aber müssen die Motor- und die Fahrgestell-Nummer von einem Polizisten von den Fahrzeugen aufgenommen werden. Also wieder mit dem Taxi zum Hafen, zum Zollgebäude, in Begleitung eines Polizisten: er kopiert mittels der alten Bleistift-Methode die Nummern auf ein weißes Blatt Papier. Danach wieder zurück in die Stadt, den Polizisten absetzen, weitere Bearbeitung am nächsten Tag!

Am nächsten Morgen, nicht zu zeitig (die Herren beginnen nicht gerne zu früh!) wieder zur Polizei, einiges hin und her, lange Warterei, irgendwann halten wir dann unsere ägyptischen Nummernschilder in den Händen. Folglich: mit dem Taxi wieder zum Hafen, Nummernschilder anbringen, endlich weg von da mit den Motorrädern. Aber nur bis zum Tor: wir dürfen nicht raus, der Zoll muss unsere Freigabe offiziell bestätigen. Wir kochen, nicht wegen der Hitze! Wieder zurück zum Zollgebäude, wo der recht nette Chef des Zolls schon auf uns wartet. Er entschuldigt sich für den Ablauf, der ihm erkennbar auch nicht  passt, telefoniert mit den Wachleuten am Tor, wir können endlich abfahren, nicht ohne einige unziemliche Verwünschungen auszustoßen, sicherheitshalber auf Deutsch. Dass die Taxifahrten zu unseren Lasten stattgefunden haben, versteht sich von selbst!

Wir (Frauke und Robert waren noch da) haben dann tags darauf ein wenig  die Stadt besichtigt und das Nubische Museum besucht. Eine interessante Erfahrung, weil die lange Historie Nubiens und des südlichen Ägypten sowie die Ethnien in diesem Gebiet mit ihren Gebräuchen sehr gut dargestellt sind.

Abends sind wir nochmal miteinander zum Essen gegangen, anschließend war leider der Abschied fällig: die beiden sind anderntags zeitig nach Norden aufgebrochen, um über Luxor und Kairo nach Alexandrien zu fahren, anschließend durch Lybien nach Tunesien, um von dort mit der Fähre nach Italien überzusetzen. Mittlerweile sind sie (wohlbehalten, wie ich hoffe!) wieder zuhause in Deutschland eingetroffen.

Ich habe mir noch ein paar Tage Zeit genommen, um noch einiges zu erledigen, vor allem aber, um Abu Simbel zu besuchen. Abu Simbel ist zirka 250 Kilomter weiter südlich, um mit eigenem Fahrzeug hinzukommen, braucht am ein Permit. Ich habe es vorgezogen, eine organisierte Tour mit einem kleinen Bus mitzumachen. Das bedeutet, morgens um 3.00 Uhr aufstehen, um 3.30 Uhr wird man am Hotel abgeholt, endgültige Abfahrt war um  zirka 5.00 Uhr, weil noch andere Teilnehmer abzuholen waren und dann noch die übliche Warterei für die Abfahrt des Konvoys (der sich aber bald auflöste) fällig war.

Man ist sehr schnell aus der Stadt raus, dann geht die Fahrt ständig durch die weite nubische Wüste, bis man endlich mitten am Vormittag  auf dem Parkplatz von Abu Simbel eintrifft. Abu Simbel ist schon genügend beschrieben und geschildert worden, deshalb verzichte ich hier auf Details. Für mich bedeutet Abu Simbel zwei Wunder:

  • das erste war der Bau dieses unglaublichen Tempels vor mehr als 4.000 Jahren,
  • das zweite, das technische Wunder, die Rettung des Tempels vor den  Fluten des Stausees.
    Eine grandiose Leistung!

Rückfahrt war gegen Mittag, Zwischenhalte kurz vor Assuan am großen Staudamm und am Philä-Tempel, den man per Boot erreicht, und dann noch am "zerbrochenen Obelisk", ein Steinbruch, wo die alten Ägypter nicht nur Obelisken ausgeschnitten haben, sondern auch riesige Quader für die Tempel- und Palastbauten. Für mich war das eine nette Abrundung, der Eindruck von Abu Simbel hat aber einfach alles überstrahlt.

Tags darauf war eigentlich technischer Dienst am Motorrad angesagt, der musste aber mangels Schlüssel zur Garage (der Chef war mit ihm ausgegangen), entfallen. Also habe ich mich mit meiner FAZ wieder ins Nilrestaurant verzogen, wo sich nach mehreren Annäherungsversuchen ein junger Mann zu mir setzte. Er sei Student und komme aus dem nubischen Dorf dort drüben auf der Insel, beides würde er mir gerne zeigen, seine Heimat, sein Haus. Ich bräuchte keine Sorge zu haben, er wolle kein Geld, mir nichts verkaufen, nur eben seine Heimat zeigen.

Als ich ihm klargemacht hatte, dass er von mir keinen Penny zu erwarten habe und ich mit Sicherheit nichts kaufen würde, sind wir losgezogen, mit einer Falukka über den Nil auf die Insel. Es ist wirklich ein Dorf, deutlicher Gegensatz zur Stadt, schmale, winklige Gassen, Hühner, Ziegen, Schafe, Hunde, einige Jugendliche, einige ältere Frauen, sehr viel Schmutz, Abfall überall, dann  das Haus. Der Eingang nubisch bunt bemalt, innen alle Wände blau gestrichen, kleine Räume, im Zimmer, in das ich geführt werde, schläft ein Bruder, der schnell verschwindet.

Es ist ein längerer Prozess, der bei mir abläuft, bis ich begreife, was da abläuft! Schon im Emy, dem Restaurant, kam mehrfach das Thema 'gay' (schwul) auf: dass das ja in Deutschland weit verbreitet sei, und ob ichs denn schon mal versucht habe, in Deutschland oder mit einem nubischen Knaben. Nun wieder dieses Thema: ob ich's denn schon mal mit einem nubischen Knaben versucht habe - da war mir endlich klar, aus welcher Ecke der Wind weht.

Die nubischen Knaben bleiben/blieben von mir unberührt, ich bin mit der regulären Fähre wieder in die Stadt zurück - ohne das erwartete Bakshish zu bezahlen, an den Knaben. Schlagzeile für BILD: weiß-haariger Alter aus Deutschland dupiert arbeitswilligen nubischen Jugendlichen.

Der Folgetag war dann der Vorbereitung der Abfahrt gewidmet, wobei mich eine Nachricht eines guten Freundes besonders motiviert hat: Volker kommt zu einem Urlaub nach Mars Alem am Roten Meer und schlägt ein Treffen in Luxor vor. Das sollte was werden! Also neue Planung: ich fahre für einen Tag nach Edfu (etwa halbe Strecke nach Luxor), schaue mir dort den Horus-Tempel an, um danach für zwei bis vier Tage in Luxor zu sein und Volker zu treffen. In Edfu hoffe ich, einen Internet-Zugang zu finden, um ihm meine Planung zu übermitteln.

Beobachtungen/Aktivitäten in Assuan

Assuan ist eigentlich eine nicht besonders große Stadt ohne besondere Eigenschaften, wenn man von ihrem traumhaft schönen und romantischen Nilufer absieht. Dort kann man Stunden und Tage verbringen, ohne sich satt zu sehen. Was den Reiz erhöht, ist die Tatsache, dass die Stadt von der nubischen Wüste umgeben ist, deren Berge und Ausläufer teilweise fast bis ans Nilufer heranreichen.

Die Hauptstraßen sind durchaus westlich, in den Seitenstraßen dagegen geht's richtig orientalisch zu: schmal, staubig, mit Verkaufsständen überall, für alles mögliche. Durch diese Straßen zu gehen, ohne auf Schritt und Tritt von Schleppern und Werbern belästigt zu werden, ist schlicht unmöglich, das bleibt auch im Rest von Ägypten so. Geworben, penetrant und aufdringlich, auch wenn man schon dreimal nein gesagt hat, wird für Taxis, Pferdedroschken, Falukkas (die traditionellen Nilboote), jede Art von Touristen-Schnickschnack, natürlich auch für Restaurants, Hotels usw.

Eines Tages, am frühen Morgen, ist ein Reiter im gestreckten Galopp durch die Stadt geeilt, über den Asphalt, wohl lebensmüde. Am Nilufer liegen die großen Passagier-Boote, die die Touristen zwischen Kairo und Assuan transportieren. Alleine in Luxor habe ich später über 50 gezählt, insgesamt dürften es also mehrere hundert sein. Wenn die alle in der Saison nur bis zur Hälfte ausgelastet sind, bin ich froh, trotz der großen Hitze in der ruhigen Zeit dagewesen zu sein.

Immer beeindruckend ist das reiche, alte kulturelle Erbe der Stadt und seiner nahen und weiten Umgebung, das bis zu 5000 Jahre oder mehr zurückreicht. Selbst hier, buchstäblich am Ende Ägyptens, findet man eine Menge technischen Equipments, das man zuvor in Äthiopien und im Sudan  vergeblich gesucht hatte, beispielsweise einen Benzinfilter fürs Motorrad - der hat sich zwar später wegen zu geringem Durchfluss als unbrauchbar erwiesen, aber immerhin!

Wie so oft schon bisher (und auch später noch) war die Verfügbarkeit des Internet eher Glückssache, ich musste mehrfach wieder abziehen.

Ich war bestürzt und erbost, dass die Bilderstürmer hier, wie auch in anderen, später besuchten Orten, üble Zerstörungen an den Denkmälern angerichtet hatten. Viele Figuren und Reliefs, zumindest aber deren Köpfe, sind bis zur Unkenntlichkeit zerschlagen. Erst hatte ich dafür (Verzeihung!) islamische Radikalinskis verantwortlich gemacht, erst in Luxor habe ich gelernt, dass das Taten bereits aus pharaonischer Zeit sind.


Edfu

Neben den üblichen Ärgernissen der ständigen Polizeikontrollen gehört die Vorschrift, im südlichen Ägypten nur im Konvoy fahren zu dürfen, zu den ganz üblen Schikanen: es gibt seit langem keinen Grund mehr, die Touristen so zu gängeln!

Ich bin deshalb außerhalb der Konvoy-Startzeiten losgefahren, bei der ersten Kontrollstelle ließ man mich noch passieren, bei der zweiten musste ich auf die Kolonne warten. Dann allerdings kam das höchste: ich fuhr den Herren im Jeep zu langsam, man wollte mich mit energischem Winken veranlassen, schneller zu fahren. Ich hab's ignoriert. Allerdings: sobald es kurvig wurde oder durch Orte ging (die allgegenwärtigen Stolperschwellen über die Straßen kann ich mit dem Motorrad weit schneller überfahren als die PKW) habe ich meine Geschwindigkeit gehalten und bin dem Konvoy enteilt. Der Polizeijeep kam dann hinterher gebraust und zwang mich zu warten - das Spiel konnte von neuem beginnen. Am Abzweig zu Edfu konnte ich mich dann, ohne um Erlaubnis zu fragen, in die Stadt absetzen (der Konvoy war für Luxor bestimmt).

Ich habe in einem kleinen Hotel in der Nähe des Tempels genächtigt und bin am nächsten Morgen vor sieben Uhr dorthin gelaufen, um 9.00 Uhr hatte ich alles gesehen, was man ohne detaillierte Beschreibung oder Führer sehen kann. Also zurück zum Hotel, Aufpacken, weiter nach Luxor.

Am Abend zuvor hatte ich dann wieder ein Erlebnis, das mich auf die Palme brachte: ich war vom Hotel losgelaufen zu einem Internet-Cafe, danach wollte ich gerne etwas essen und ein Bier trinken. Ein junger Kerl führte mich zu einem Imbiss, zog los und kam mit drei Flaschen Stella-Bier zurück - und verlangt pro Flasche 30 Pfund! In Assuan, über dem Nil sitzend, habe ich 9 Pfund bezahlt. Schade, eine Flasche hatte ich schon öffnen lassen, die restlichen durfte er behalten. Es ist die Mentalität wie vor 40 Jahren in Italien: jeder Versuch, den Fremden übers Ohr zu hauen, ist o.k.! Nach den guten Erfahrungen in Schwarzafrika war das ernüchternd, ich musste wieder lernen, immer misstrauisch zu sein.


Von Edfu nach Luxor

Das war eine recht kurze Fahrt, wieder ohne Konvoy, diesmal konnte ich mich durchsetzen und an den Kontrollstellen jeweils weiterfahren. Es war etwas schwierig, ein Hotel zu finden, weil zu dem von mir ausgewählten keine Zufahrt möglich war - mein Motorrad simpel an der Straße abzustellen kommt nicht in Frage. Ein Einheimischer hat mich dann um zwei Ecken geleitet zu einem anderen Hotel, wo zwar das Motorrad auch auf der Straße vor dem Eingang stehen musste, aber unter Bewachung.

Bei einem kurzen, aber glücklichen Internet-Zugang am Tag nach der Ankunft (man ist da sehr oft auf glückliche Umstände angewiesen!) kam die mehr als erfreuliche Nachricht, dass Volker am nächsten Tag mit dem Bus für einen Tagesbesuch in Luxor eintreffen werde. Das hat mich motiviert, an meinem Bericht weiter zu arbeiten, danach habe ich mir ein ordentliches, preiswertes Abendessen in einem nahen Restaurant geleistet (ohne Bier, gibt's in diesen Bereichen äußerst selten in Restaurants!), also: Fisch (können die Itliener besser!), gemischter Salat, Wasser. Danach doch noch Bier, im Hotel. Dank Klimaanlage guter Schlaf, trotz mehr als 40 Grad.

Der Folgetag begann mit einer Dusche (ist ja nicht ganz selbstverständlich, dass die funktioniert!), kaum in der Lobby kommt der Anruf von  Volker: er ist in einer Reisegruppe im Bus unterwegs, wir treffen uns auf dem Parkplatz von Karnak. Karnak ist die wichtigste Tempelanlage auf der Ostseite des Nils, nördlich von Luxor, unweit des Hotels. Wir trafen uns gegen 11.00 Uhr, ich war eingeladen, an den Führungen der Reisegruppe teilzunehmen. Der Guide war ein angenehm ruhiger, unaufdringlicher und kompetenter Mann, es hat Spass gemacht, mal nicht alleine durch die Ruinen zu stolpern.

Auch jetzt wieder: ich kann einfach beim besten Willen nicht auf die reichen Details der ägyptischen Kultur eingehen, man muss es einfach selbst gesehen und erlebt haben. Vielleicht nur soviel: die Anlage von Karnak beeindruckt nicht nur mit ihren vielen schönen Details, sondern auch mit ihren Dimensionen. Mächtige Säulen mit Höhen von bis zu 12 m, grosse Obelisken, gewaltige Mauern aus Felsquadern. Man kann sich gut vorstellen, dass die Menschen damals von diesen Bauwerken beeindruckt waren.

Im Rahmen der Gruppe gab's zum Mittagessen ein tolles Buffet in einem Hotel, danach ging's auf die Westseite des Nils, zunächst zum Grabmal der Hatsepschut (ein unglaublich modern anmutendes Bauwerk), danach in das Tal der Könige. Zum Schutz der Denkmale sind immer nur einige der Grabmale zu besichtigen, wir konnten drei davon sehen. Die Bilder sind ja bekannt, was meine Bewunderung geweckt hat, ist die handwerkliche Leistung, einerseits die Grabmale aus dem Felsen zu meißeln, andererseits deren künstlerische Ausgestaltung. Man darf nicht vergessen: vor 4.000 Jahren, ohne Licht und moderne Werkzeuge.

Was nicht ausbleiben konnte: zwischendurch haben wir an einem Laden einen Stop eingelegt, vor dem die alte ägyptische Kunst der Steinbearbeitung, besonders der Fertigung von Vasen, Töpfen, Figuren, demonstriert wird. Dass wir dann zum Besuch in den Ausstellungsraum gebeten wurden, ist klar. Es sollen einige etwas gekauft haben.

Jeder schöne Tag geht zu Ende, so auch der mit Volker: bald nach 17.00  Uhr mussten wir uns verabschieden, ich glaube, wir haben beide diesen Wiedersehenstag in einer so attraktiven Umgebung sehr genossen. Dabei bin ich Volker noch ganz besonders zu Dank verpflichtet: den Großteil der Kosten des Tages hat er bestritten.

Ich habe mir, dank der Tatsache, dass Luxor ein ganz besonders wichtiger Platz in der Geschichte Ägyptens ist, trotz der touristischen Massierung mehrere Tage dort gegönnt. Am Tag nach der Rundfahrt mit Volker habe ich mir, zwischen ausgiebigen Spaziergängen in der Stadt, das Mumifizierungs-Museum und den Luxor-Tempel angeschaut. Außerdem bin ich auf das Minarett einer Moschee neben dem Tempel gestiegen, um die Silhouette ringsum zu genießen. Nach einem kleinen Abendessen habe ich (sparsam!) noch zwei Bier auf dem Zimmer getrunken und bin so, nicht trunken, zufrieden in Morpheus Arme gesunken.

Der nächste Tag hatte zwei Schwerpunkte: Besuch des Luxor-Museums (vielleicht kann ich mich doch mal etwas näher mit der altägyptischen Mythenwelt befassen!), danach habe ich in mehrstündiger Arbeit den überfalligen Bericht zum Ende Schwarzafrikas fertiggestellt und an Euch abgeschickt (große Erleichterung bei mir!). Nach mehrfacher Aufforderung war ich dann später am Abend noch in der Bar, wo einige lokale Artisten aufgetreten sind, wie im Varietee: Derwisch, Schlangenbändiger, "Pferd", Lifemusik, bald ab ins Bett. Für den nächsten Tag war der Start in die "Westliche Wüste" angesagt, eine Route, die westlich, weitab vom Niltal, im Bogen durch die Ausläufer der Sahara nach Kairo führt.


Durch die westliche Wüste

Erster Tag:

Abfahrt um 7.45 Uhr, über den Nil in die Wüste, die fast unmittelbar nach dem hier etwas schmalen Niltal beginnt. 250 Kilometer bis zur Oase Bagdad, dort Pause, weitere 75 Kilometer zur Oase Kharga, wieder Pause (zwischen Bagdad und Kharga wieder unter Polizeischutz), noch mal 190 Kilometer bis zur Oase Dhakla, dort ins Garden-Hotel, eher drittklassig.

Zwischen Luxor und Bagdad ging's durch graue bis grau-schwarze Wüste, wenig Sand, Steinwüste, meist wellig, gelegentlich öde Hügel. Zwischen Bagdad und Kharga kommen allmählich Sandddünen auf, Wanderdünen, die gelegentlich Straßenabschnitte überqueren, also mit Neubaustrecken umgangen werden müssen. Öfters kleine oder auch größere Oasen. Zwischen Kharga und Dhakla gehen die Sanddünen allmählich zurück, es herrscht wieder Steinwüste vor mit bizarren, einzelstehenden Hügeln und Bergen.

Es ist wenig Verkehr auf der Straße, sehr heiß (manchmal kühlt eine leichte Brise trotz der warmen Luft ein wenig, man darf halt möglichst nicht stehen bleiben). Irgendwann hatte ich angehalten, um die vom Sand verschüttete Straße zu fotografieren, da war's auch schon passiert: der Seitenstreifen bestand entgegen der Erwartung aus Tiefsand, das Hinterrad war im Nu bis zur Achse eingesunken. Nun hatte ich Zeit und Muse, meine Aufnahmen zu machen und dann zu warten, bis Hilfe kam. Das hat vielleicht  20 Minuten gedauert, dann haben wir zu viert die Maschine rausgehievt auf die Straße. Hätte ich Gepäck abgebaut und alles alleine gemacht, wär's auch nicht schneller gegangen, dafür aber wesentlich
schweißtreibender.

Auch in dieser Gegend wieder mein geliebter Nervenkitzel: die Polizeikontrollen. Immer die Frage nach der Nationalität (als Deutscher wird man dann oft mit Handschlag begrüßt), dann woher, wohin (grade letzteres ist das Unsinnigste, was man sich vorstellen kann - es gibt nur eine Zielrichtung!), danach weiterfahren.


Zweiter Tag:

Von Dhakla zur Oase Farafra, wieder reine Wüstentour, gelegentlich Sanddünen, ein Tag ohne nachhaltige Eindrücke. Am Nachmittag Ankunft in Farafra, das ausgewählte Hotel Badawiya ist zu teuer und zu exklusiv, der Ersatz, Hotel Zwada, nicht in Betrieb, es bleibt nur die Alternative Al Kaha, primitiv, das Klo-Dusch-Bad eine Zumutung.

Dafür bekomme ich gegenüber in einem kleinen Straßenrestaurant ein preiswertes, ordentliches Essen, dann zum Lesen auf den Balkon. Dann dringt irgendetwas in mein Ohr, ich schaue auf: unten auf der Straße stehen Kathrin und Roland, die beiden motorradfahrenden Lehrer aus Kaufbeuren, und rufen "Hallo Dankmar", ein erfreuliches Wiedersehen!

Nachdem auch die beiden gegessen haben, marschieren wir zu dem teuren Touristenschuppen Al Badawiya, in der Hoffnung, dort ein Bier zu erhalten - nach diesen Wüstentagen hätte man doch eines verdient. Aber, tatsächlich, es gibt in ganz Farafra kein Bier, obwohl der Ort erkennbar häufig von Touristen frequentiert wird. Also wieder zurück ins Straßenrestaurant, Unterhaltung bei Wasser, Cola und Fanta.


Dritter Tag:

Kathrin und Roland (sie waren von Khartoum aus nach Kairo geflogen und nun auf dem Weg durch die Wüste nach Süden, nach Luxor, um von dort dann den Nil entlang wieder nach Kairo zu fahren, dann weiter über Libyen nach Tunesien und von dort per Fähre nach Italien) waren schon sehr zeitig aufgebrochen.

Ich hatte am Abend einen Ausflug per Jeep in die "Weiße Wüste" vereinbart, einen Bereich, den man nicht auslassen sollte. Es waren drei Stunden veranschlagt, die der Fahrer mit mehr als gemächlicher Fahrerei auszufüllen gedachte. Ich habe ihn aber zu zügiger Fahrt veranlasst, war dann also insgesamt nur knapp zweieinhalb Stunden unterwegs.

Die weiße Wüste ist ein verhältnismässig kleines Areal und besteht aus Kalkstein, der durch Muschelablagerungen entstanden ist, als die Gegend vor langen Zeiten unter dem Meeresspiegel lag. Seit vielen tausenden von Jahren nun meißeln Wind und Sand aus den Kalkfelsen bizarre Figuren, mal pilzförmig, mal, mit Fantasie, Tieren ähnlich, auf jeden Fall aber ein sehenswertes Gebiet.

Deutlich früher wieder zurück als geplant, hab' ich gepackt und bin weitergefahren nach Bawiti, dem Hauptort der weit verstreut liegenden Bahariya-Oase. Auf der Fahrt kommt man wieder an der Weissen Wüste vorbei, um dann bald die Schwarze Wüste zu erreichen: hier ist man wieder in der Steinwüste, die Berge und Täler sind belegt und übersät mit schwarzen Steinen.

Auf Empfehlung von Kathrin und Roland habe ich als Quartier das Desert Safari Home bezogen, drei Klassen besser als das Al Kaha in Farafra, aber unwesentlich teurer (45 ägyptische Pfund statt dort 40).
Nachdem's von hier weitergeht nach Kairo (vor dem mir ein bisschen graut: zu groß, zu laut, zu hektisch), lege ich nochmal einen Pausentag ein und vereinbare eine Tour durch die Oase für den nächsten Tag - und außerdem gefällt mir das Hotel mit seiner Anlage ausgesprochen gut. Ich habe die letzten Tage an mir vorbeiziehen lassen – und siehe da: von der Etappe zwischen Dhakla und Farafra ist mir so gut wie nichts im Gedächtnis haften geblieben! Ich musste die wenigen Aufnahmen, die ich unterwegs gemacht hatte, anschauen, um mich wenigstens an einiges zu erinnern.

Mittlerweile waren weitere Gäste eingetroffen: Ein junger schweizer Backpacker (Rucksack-Tourist), mit dem ich mich gut unterhalten konnte, vor allem aber Dorothee und Kurt, ein deutsch-schweizer Paar, das seit neun Jahren mit Fahrrädern durch die Welt reist und jetzt erstmals in dieser ganzen Zeit zurückstrebt in die Heimat. Dass wir viel Gesprächsstoff hatten, versteht sich von selbst, viele Gegenden haben wir alle drei kennengelernt.


Vierter Tag:

Nach einigen Morgen-Unterhaltungen stand um 9.15 Uhr das Tucktuck des Hotels vor der Tür, der Fahrer ein junger Bursche, sein kleiner Bruder darf als Notsitz-Beifahrer mit: Palamenhaine, mehrere Quellen (=Pumpstationen), ein weitläufiger Salzsee, ein bisschen Oasenleben, das war's. Aber natürlich gab's einiges zu sehen. Das erste, was mir auffiel: trotz aller modernen Einflüsse hat sich im Oasenleben nicht viel geändert, auf den ersten Blick. Da war zunächst einmal das Gras auf der Straße, Grünpflanzen, die geschnitten wurden und nun auf der Straße ausgebreitet waren, um von den Fahrzeugen zerkleinert und der Sonne getrocknet zu werden.

Natürlich wird auch in diesen Oasen für eine Menge unterschiedlicher Arbeiten die Technik eingesetzt, Trecker sind ganz selbstverständlich im Einsatz - was nichts daran ändert, dass die große Menge der Transporte etc. von Eselskarren bewältigt wird. Der auf längere Sicht extrem negative Aspekt der vordringenden Technik ist die Tatsache, dass die Bewässerung, ohne die die Oasen nicht überleben können, zwar über das altbewährte Verteilersystem, also schmale Gräben und Kanäle mit feststehenden Zuteilungen an die einzelnen Parzellen erfolgt, das Wasser aber überwiegend nicht mehr aus natürlichen Quellen gewonnen wird, sondern mittels Pumpen, die das Grundwasser aus der Tiefe holen. Der Effekt wird sein, dass irgendwann das Grundwasser erschöpft sein wird und die Oasen dann unweigerlich verschwinden werden. Libyen führt das ja exemplarisch in grossem Stil vor: viele uralte artesische Brunnen sind dort schon seit Jahren versiegt.

Die Oasen sind in ihrer Erscheinung immer schon von der Natur geprägt, Staub gehört einfach zum Alltag, die Menschen sind daran gewöhnt. Woran sie sich aber, leider, auch gewöhnt haben, ist der Schutt und Abfall incklusive Plastik auf und neben den Straßen. Der Eindruck wird dadurch verstärkt, dass es höchstens eine asphaltierte Durchgangsstraße gibt, der Rest sind Staubstraßen. Die Häuser sind, wie eh und je, mit Ausnahme der jeweiligen Ortsmitte (wo auch mal Häuser mit ein-, zwei Stockwerken auftauchen), meist Lehmbauwerke, klein, hässlich, kaum einmal mit etwas Farbe (wie man's in Nubien sehen kann) verschönert. Dazu gehört dann aber, als versöhnlicher Ausgleich, dass die Menschen zwar zurückhaltend, aber immer freundlich und hilfsbereit sind.


Fünfter Tag:

Die Fahrt nach Kairo.

Da sich die Wüste bis an die ersten Häuser von Kairo und seinen Vorstädten erstreckt, ist die Westliche Wüste auch erst mit dem Erreichen von Kairo überwunden. Auf den letzten 200 km vor Kairo allerdings Wüste zum Abgewöhnen: flachwellig (wie eine lange Dünung im Ozean), meist Sand, keine Vegetation, zirka 60 Kilomter vor der Stadt dann einige Ölpumpen seitab. Völlig unerwartet: es gab auf diesem Abschnitt nur zwei Polizeikontrollen!

Bereits weit vor Gizah, der südlichen Vorstadt von Kairo, tauchen Neubau-Vorstädte aus, schlimm oder schlimmer als Neuperlach in München, meist noch im Bau oder aber noch nicht bewohnt. Man kann sehen, wie Kairo um weitere Millionen Bewohner wächst. Es ist abzusehen, dass irgendwann die Pyramiden von Siedlungen umzingelt  sind. Bei den Pyramiden habe ich einen kurzen Halt eingelegt, um ein paar Fotos zu machen. Ich hatte keinen separaten Besuch eingeplant, einerseits, weil mich der Nepp dort gewaltig stört, andererseits, weil ich mich dort vor einigen Jahren schon sehr ausführlich umgeschaut hatte.

Es ging also weiter, es war Nachmittag, übler Verkehr, Stopp and Go. Man kommt über die in den Häuserbrei geschlagenen durchgehenden Straßen recht gut in die Innenstadt, mit einigen wenigen Fragen war ich schneller als erwartet bei dem Hotel, das mir Kathrin und Roland empfohlen hatten, im Norden der Innenstadt. Ein billiges Hotel darf man in Kairo nicht erwarten, aber dieses war preiswert bei recht gutem Standard. Das Motorrad konnte, bei 24-stündiger Bewachung, vor dem Eingang in einer Art kleiner Vorhof stehen.

Meine ersten Internet-Erfahrungen waren ernüchternd, die Suche nach einem Buchladen zunächst erfolglos, so wie die Suche nach internationaler Presse (wonach ich starkes Verlangen hatte), wenigstens konnte ich die englische Ausgabe der Al Ahram Weekly ergattern.

Für die folgenden Tage hatte ich ein reiches Programm.


Kairo

Kairo ist immer noch die Stadt, die mich anzieht und abstößt zugleich. Unangenehm laut, heiß, stinkig, unhöflich, alle negativen Attribute der Großstadt, mit Ausnahme exzessiver Kriminalität. Es nervt mich das Gehupe, die agressive Fahrweise (als Fußgänger ist man öfter auf der Flucht, als man glauben sollte), die Schlepper, Nepper, Anreißer: beim Stadtplan-Studium bietet sich einer an, einem den Weg um die Ecke zu zeigen, beispielsweise zum Zeitungsstand, wo landet man? Im nächsten Parfumladen oder im Souvenirshop, weit und breit kein Zeitungsladen zu entdecken. Wer dumm genug ist, ein Papyrusblatt mit alten Darstellungen zu kaufen, bekommt garantiert ein Bananenblatt-Machwerk, das nach wenigen Tagen den Halt verliert. Ich werde mittlerweile grob in diesen Situationen, die Kerle lassen sich nicht abschütteln - mit der Höflichkeit des Gastes kommt man da nicht weiter, es ist die reine Frechheit.

Ungerechtes Fazit: jeder hilfsbereite, freundliche Ägypter ist ein Schlepper, zumindest in den Städten und Fremdenverkehrs-Schwerpunkten. Um diese Stadt zu mögen, muss man wohl längere Zeit hier gewesen sein und die liebenswerten Plätze und Menschen kennenlernen - es gibt  sie!

Wie schon so oft: ich bin am Samstag angekommen, also ist der erste volle Tag in der Stadt der Sonntag, es ist nichts los, die meisten Läden geschlossen. Trotzdem gelingt es mir, den Lonely Planet-Reiseführer Naher Osten, den ich für die Weiterfahrt brauche, aufzutreiben, alles weitere muss bis zu den nächsten Tagen warten. Nach  langem Fussmarsch (unterbrochen von einer Pause in der Hilton Mall, wo ich nun wirklich nicht hinwollte) komme ich zurück ins Hotel und halte erst mal eine Siesta.

Am Abend notiere ich: Kairo - ein hupender Moloch, ich freue mich auf den Sinai, mit der sofort anschließenden Frage: "Was sich dort wohl alles verändert hat?". Es ist eigenartig: meine Lärmtoleranz bezüglich der Nachtruhe hat sich bedeutend erhöht (Klimaanlage, Ventilator, Straßenlärm etc.), bezüglich des Lärmterrors auf der Straße aber deutlich verringert, ich bin oft genervt und stoße gegenüber diesen so oft unnütz hupenden autofahrenden Lärmterroristen üble Verwünschungen aus. Abends sitze ich dann im 10. Stock im Hotelrestaurant am Fenster, schaue auf die erleuchtete Stadt und stelle fest: zwei Seelen in meiner Brust

  • schnelle Heimreise oder
  • doch noch mit Zeit und Muse lange ersehnte Ziele anfahren: Petra in Jordanien, Palmyra in Syrien, die großartigen Ziele in der südlichen Türkei.

Je länger ich nachdenke, desto mehr nimmt die Neugierde wieder überhand, die Reisemüdigkeit, am Ende des fünften Reisekontinents sicher verständlich, schwindet, ich werde mir Zeit und Muse gönnen. Wer weiß, ob und wann ich wieder in diese Regionen komme! Ich bleibe bei meinem Plan, irgendwann Mitte September wieder zuhause zu sein.

An diesem (Sitz)Platz dann ein naheliegendes Fazit zu den Hotels im Lande von Ramses und Cleopatra:

  • Im Süden (Assuan, Edfu, Luxor) sind die Zimmer zwar teuer, aber akzeptabel, man denkt nach den südlicheren Staaten in Afrika schon fast an Komfort, aber, hätte man nicht schlimmeres erlebt, müsste man bei den Sanitäreinrichtungen schon fast von Katastrophe sprechen. Der Aufzug in Assuan funktionierte nach dem Zufallsprinzip: meistens ging er nicht, in Luxor war's besser, da gab es keinen.

  • In der Westlichen Wüste (unrühmliche Ausnahme: Farafra) sind die Preise zwar recht hoch, aber die Sanitäreinrichtungen zeigen einen überraschend hohen Standard, alles bestens gekachelt, sauber, proper, eine wirkliche Überraschung;

  • in Kairo ist der Standard des Zimmers bei akzeptablem Hauptstadt-Preis wirklich gut (täglich wird die Bettwäsche gewechselt, auch das Handtuch), der einzige Internet-Arbeitsplatz im Hotel ist o.k. Dafür gibt es ansonsten einiges, was unangenehm auffällt, z.B. die Tatsache, dass der Einstieg in den Aufzug einen Schritt von ca. 15 cm Höhe erfordert, bei den anderen Stockwerken ist es dann Glückssache, wie hoch oder tief der Aufzug vom Niveau des Flurs entfernt anhält, wobei der vorher den Fahrgast mit heftigem Ruckeln ab einem Meter vor dem Ziel erschreckt.

Auf den Straßen das erwartete turbulente Treiben, eine Menge der Menschen hat aber erkenbar viel Zeit: immer und überall verfolgt einen der Duft der Schischa (Nargileh, Wasserpfeife), nach dem Geruch zu urteilen gelegentlich nicht der reine Tabak.

Was die Öffentlichkeit anbelangt, stößt man sehr häufig an die Grenzen der angeblichen Demokratie, die Presse praktisch gleichgeschaltet, das Parlament eine Farce, die demokratischen Rechte werden systematisch (durch Amendments zur Verfassung) eingeschränkt, die Polizei hat buchstäblich an allen Ecken und Enden das Sagen. Dazu kommt, dass auch hier den Hasspredigern trotzdem nicht das Handwerk gelegt werden kann.

Am Folgetag absolviere ich einen langen Fußmarsch quer durch die Stadt, über den Nil zur syrischen Botschaft. Dort empfängt mich ein unverschämter, arroganter Bürokrat, der mich mit den Worten "We are not like Egypt, no Visa for tourists, only for residents. You have to get youre visa in your country" abzuspeisen versucht. Auf die Erläuterung meiner Situation hin: "You must try at the border, I cannot promise anything". Fertig, Ende der Veranstaltung, Abgang.

Rückmarsch Richtung Hotel. Es ist zum Verzweifeln: ich finde keine Straßenkarten "Naher Osten", wo ich internationale Presse finde, kann mir auch keiner sagen, schlussendlich dann doch im Nile-Hilton, entgegen meiner früheren Erfahrung, ich kaufe Spiegel, Time und, versehentlich, die Welt. Mein Besichtigungsplan nimmt auf dem Weg auch Gestalt an, ich werde den Gewürzmarkt Khan-al-Khalili, das islamische Viertel ,die sog. Altstadt, und das koptische Viertel besuchen, die üblichen Stationen Pyramiden, Museum bleiben gestrichen.

Tags darauf wieder der lange Fussmarsch, zum Khan-al-Khalili, ein Schlag ins Wasser: ich bin viel zu früh dran, nichts, aber auch gar nichts los. Also weiter ins koptische Viertel mit der Metro vom Tahrir-Platz. Ich sehe das koptische Museum, einige Kirchen und freue mich, eine Menge Informationen zu den 1.700, 1.800 Jahren koptischer Geschichte in Ägypten zu erhalten. Danach dann wieder mit der Metro zum Tahrir-Platz und zu Fusß zum Hotel, Siesta, Abendessen, ins Bett.

Nächster Tag: etwas später raus, Fußmarsch zum islamischen Viertel, wo sich in einem überschaubaren Bereich eine Menge sehenswerter Bauten finden: die nördlichen Stadttore in dem mächtigen Stadtwall, renovierte alte Häuser, Karawansereien, Mausoleen, Moscheen, bis hin zur bekannten Al-Aqsa-Moschee, einem der wichtigen islamischen Zentren weltweit.

Ein Besuch im weltberühmten Fishawi-Cafe und eine Pause im fast ebenso bekannten Khan-al-Khalili-Restaurant (ohne Bier!) dürfen natürlich nicht fehlen, danach ist dann der Blick auf die Altstadt und das Panorama Kairos von einem der Minaretts am südlichen Stadttor unvermeidlich. Unten in den Gassen und Gässchen pulsiert das Leben wie vor 100, 200 Jahren. Um den Tag abzurunden, habe ich dann doch noch den Khan-al-Khalili, den weitläufigen Marktbereich, besucht. Der Tag war lang, ich froh, irgendwann wieder im Hotel einzutreffen und nach kleinem Imbiss ins Bett zu fallen.

Der nächste Tag, geplant für diverse Erledigungen (Internet, Post, einige Kleinigkeiten einkaufen etc.) begann mit einer unangenehmen Überraschung: heftiger Muskelkater in den Oberschenkeln, vom Minarettbesuch am Vortag!

Ich hatte dann auch erfreuliche Erlebnisse:

  • ich konnte eine Straßenkarte "Mittlerer Osten" ergattern
  • und das mit der Hilfe eines netten und freundlichen Ägypters, der überraschend gut deutsch sprach, mir nichts verkaufen wollte, aber den Weg zum Buchladen zeigte.

Nach all den vielen Spaziergängen durch Kairo wurde mir bewusst, was diese Stadt ausmacht: es gibt zwei Kairo's:

  • die ausgedehnten Altstadt-Viertel, in denen noch der Reiz der orientalischen Welt zu finden ist
  • und das moderne Kairo, mit den Hochhäusern, den modernen Geschäfts- und Wohnvierteln
    wobei beide Bereiche durch die historische Entwicklung deutlich getrennt sind.


Von Kairo nach Nuweiba/Sinai

Ich hatte keinen langen Aufenthalt in Kairo geplant und war froh, als ich am Abreisetag zeitig morgens auf dem Motorrad saß und die Stadt Richtung Osten verließ. Mit zwei oder drei Fragen nach dem richtigen Weg war ich aus der Stadt und verhältnismäßig schnell schon am Suezkanal, den ich durch einen Tunnel unterquerte. Man will wohl die Menschen möglichst vom Kanal fernhalten, jedenfalls hatte ich keine Chance, eines der Bilder mit einem Ozeanriesen mitten in der Wüste aufzunehmen.

Ich war von Kairo nach Suez gefahren, hatte dort bei einer kurzen Pause einen Tee getrunken und war dann zügig weiter in den mittleren Sinai unterwegs, immer mit dem Gedanken, auf halber Strecke bei Nahkl mein Zelt aufzuschlagen. Nahkl hatte ich aber so zeitig erreicht, dass ich kurz entschlossen weiterfuhr nach Nuweiba, der letzten Station auf dem afrikanischen Kontinent (wobei der Sinai ja eigentlich eine Art Landbrücke zwischen Afrika und Asien darstellt).

Nuweiba hatte ich schon vor zehn Jahren kennengelernt, als ich bei meiner ersten Sinaifahrt Sigi dort besuchte, wo sie mit Heike, ihrer Schwester und Volker zum Tauchen gewohnt hat. Natürlich ist auch dieses früher verträumte Beduinennest in der Zwischenzeit gewachsen, hat aber seinen Reiz als nicht so überlaufene Touristen-Hochburg erfreulich gut erhalten.

Der größte Teil der Strecke durch den mittleren Sinai ist wenig spektakulär, man kreuzt den westlichen Teil des Höhenzugs, der den Sinai in Nord-Südrichtung durchzieht, fährt durch weite Wüstenebenen, hat schöne Ausblicke in die Ebenen nach Norden und die Bergzüge im Süden, bis man auf den letzten ca. 30 Kilomtern vor Nuweiba durch den östlichen Höhenzug fährt, durch fantastische, manchmal schluchtenartige Bergtäler. Tolle Bergformationen, beeindruckende Farbspiele.

Ich wollte in Nuweiba mein Afrika-Abenteuer ausklingen lassen und hatte mir deshalb das Soft Beach Camp ausgesucht, eine kleine Anlage mit Strohhütten, einem Restaurant und einer netten Crew, geführt von einem Ägypter und seiner deutschen Partnerin.

Ich war zwar etwas unsicher, ob es mir nicht langweilig würde, aber: die beiden Tage dort habe ich sehr genossen. Es war wunderschön, die Seele im Wind baumeln zu lassen, auf den Golf von Akaba und das gegenüber liegende saudische Ufer (ca. 13 km) zu schauen. Erfreulich oder nicht: es gab wegen technischer Probleme keinen Internet-Zugang, sodass ich zwar einen schweißtreibenden Fußmarsch nach Nuweiba-City gemacht habe, aber schon bald wieder unter dem Sonnendach des Restaurants im Camp saß. Kleinigkeiten gibt's ja immer zu tun (Postkarten an Sigi und die Enkel schreiben, das Foto-Verzeichnis fortschreiben, ein Bier trinken, lesen. Vor allem aber auch mit den Menschen im Camp zu sprechen, die sich große Mühe geben, dem Gast den Aufenthalt möglichst angenehm zu gestalten.

Dabei kommt dann natürlich auch zur Sprache, wie sehr der Sinai unter den Folgen der Anschläge der letzten Jahre zu leiden hat, der Strom der Touristen hat drastisch abgenommen. Nur Sharm-el-Sheik und Dahab bilden Ausnahmen: in Sharm-el-Sheik haben die Osteuropäer, vornehmlich Russen, die Lücke gefüllt, in Dahab hat sich eine Art internationaler Subkultur junger Leute gebildet, wo mehr die Discos, weniger die schönen Tauchgründe locken.

Für mich war der Aufenthalt in Nuweiba ein würdiger Afrika-Abschluss, ich bin völlig entspannt und locker aufgebrochen, um nochmal Asien zu erleben, in Gegenden, die ich bisher nicht kannte. Aber immer mit dem Bewusstsein: es geht heimwärts! Alles Weitere dann in meinem nächsten, dem Nahost-Bericht, bis dahin wünsche ich Euch allen alles Gute.

Herzliche Grüsse

Dankmar
Juli 2007


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