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1.700 Kilometer
mit dem Rad durch Oman

Volker Pongratz und Michael Wolfarth, beide Familienväter und 46 Jahre jung, zog es schon nach Peru, Bolivien, Chile, Äthiopien und in die Mongolei. Nach der Mongolei-Reise im vergangen Jahr war die einzige Forderung von Michael an Volker dieses Jahr: ein wärmeres Land zu bereisen.

Seitdem 1970 der jetzige Sultan Qaboos seinen Vater stürzte, ist es relativ einfach Oman zu bereisen. Start für uns war Salalah im Südwesten von Oman in der Region Dhofar. Weiter Richtung Westen zur Grenze Jemen. Am Jebel al-Qamar ist eine der spektakulärsten Bergstrecken Omans. Fünf Kilometer lang, acht Haarnadelkurven, 500 Meter Höhenunterschied. Danach weiterer Anstieg auf 1.100 m über N.N. Die Aussicht ist ein Traum. Geschlafen wird, wie immer, im Schlafsack im Freien.

Die Strecke führt zurück über Salalah, Hayma, Al Duqm (Küste Arabisches Meer) entlang der Wüste Al–Wahibah in die Gebirgskette Al–Akhdar bis nach Matrah. Endlose Straßen, die die Hitze in einem Flimmern verschwinden lässt und Anstiege mit 23 % Steigung auf Sand und Geröll. Was willst du als Radler mehr?

Die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Omanis ist schwer zu übertreffen. Oft wird uns Hilfe im Sinne von Wasser und Essen angeboten. Das kühle Wasser der Omanis schmeckt im Vergleich zu unseren 10 Litern im Wassersack traumhaft.

Wenn es nachmittags zu heiß wird, „verkriechen“ wir uns für eine Stunde in die Abwasserrohre unter der Straße. Die Fernverbindungen sind modern ausgebaut.

Im Gebirge Al–Akhdar fahren wir zum Jebel Shams, dem Berg der Sonne, mit 3009 Metern ist er der höchste Berg Omans. Ein Hochplateau auf 2.000 m mit Aussicht auf ein fast 1000 m tiefer liegendes Trockenflusstal. Aufstieg von 600 m auf knapp 2.000 m auf einer Strecke von 13 km. Davon 8 km Sand und Steine.

Beim Überqueren des Bergmassives Jebel Akhdar auf etwa 2007 m lädt uns ein hilfsbereiter Omani zu Abendessen und Frühstück ein. Als er mit seinem Wagen bei uns anhält rufe ich spontan: Dich schickt der Himmel.

Nördlich des Bergmassives tritt das Wadi Bani Awf aus den Bergen aus. Die letzten zwei Tage in Matrah werden zur Regeneration benötigt. Die Eindrücke aus Oman und die Düfte des Orients werden uns noch lange begleiten.

Text und Fotos: Volker Pongratz

Oman aus der Vogelperspektive:

Guide Oman

	ALLGEMEINE Informationen über Oman finden sich unter Wikitravel. Gelegen im Südosten der arabischen Halbinsel. Nachbarstaaten sind die Vereinigten Arabischen Emirate, Saudi-Arabien und der Jemen. Der Oman ist mit 212.000 qkm etwa so groß wie die Bundesrepublik Deutschland vor der Wiedervereinigung, hat aber nur 2,9 Millionen Einwohner. Die Menschen im Oman sind hilfsbereit, gastfreundlich und sehr aufgeschlossen. Die Verbrechensrate ist extrem niedrig, der Oman gilt deshalb als eines der sichersten Reiseziele überhaupt. Das Land ist politisch stabil, Korruption ist kein Thema. Sultan Qabus Bin Said, das Staatsoberhaupt, ist beliebt bei seinen Untertanen. Sein Geburtstag ist Anlass für eine zweitägige landesweite Party. Einmal im Jahr macht er eine Reise durch den ganzen Oman, schaut bei vielen einfachen Leuten vorbei, schüttelt Hände. Dass er dabei viele zufriedene Gesichter sieht, liegt auch daran, dass jeder Bürger einmal im Leben ein Stück Land vom Staat geschenkt bekommt, auf dem er sich (mit einem staatlichen Kredit) sein eigenes Haus bauen kann. Klar: Wichtigste Grundlage des Wohlstandes ist das Erdöl. Aber es gibt im Oman auch andere Rohstoffe. Zum Beispiel den Weihrauch, auf dessen Grundlage in einer Fabrik nahe der Hauptstadt das teuerste Parfüm der Welt hergestellt wird. Amouage heißt der Duft, 50 Milliliter davon kosten über 474 Rial, das sind 800 Euro.
	ANREISE Mit dem Flugzeug: Von Deutschland aus gehen täglich Flüge zum Seeb International Airport (Airport Code MCT) - zirka 25 km westlich von Maskat, Omans Haupstadt u.a. mit Lufthansa (von München via Zürich und von Frankfurt über Doha) oder Qatar Airways (über Doha). Alternative: Flug nach Dubai mit Oman Air oder Emirates und von dort nach Maskat.
	REISEDOKUMENTE Deutsche Besucher (Touristen und Geschäftsreisende) benötigen für die Einreise nach Oman ein Visum, das man an allen Grenzübergangs-stellen erhalten kann. Es berechtigt zu einem Aufenthalt von 1 Monat bei einer Einreise. Die Gebühr für dieses Visum beträgt 6 Omanische Rial (ca. 11 Euro). Für das Visum ist ein Reisepass mit mindestens sechsmonatiger Gültigkeitsdauer ab Einreise erforderlich. Vorläufige (grüne) Reisepässe werden akzeptiert, müssen aber ebenfalls mindestens noch 6 Monate gültig sein. Deutsche Kinderausweise werden nicht anerkannt, jedoch die neuen deutschen Kinderreisepässe. Der Eintrag von Kindern im Pass miteinreisender Eltern (ohne Lichtbilderfordernis) ist ausreichend. Der Personalausweis oder sonstige Passersatzpapiere reichen dagegen nicht aus. Das Visum kann für die gleiche Gebühr um einen Monat verlängert werden.
	REISEZEIT Klima: Im Inland heiß und trocken, an der Küste feucht. In der Hauptstadt Muscat liegt die Durchschnitts-Temperatur im Januar bei 22 Grad, im Juni bei 34,5 Grad.
	GESUNDHEIT Der Gesundheitsdienst des Auswärtigen Amts empfiehlt Schutz gegen Tetanus, Diphtherie, Polio und Hepatitis A, bei Langzeitaufenthalt über drei Monate hinaus auch Hepatitis B. Bei besonderer Exposition (Landaufenthalt, Jogging u.a.) kann Impfschutz auch gegen Typhus sinnvoll sein.
	GELD Die Landeswährung ist der Omanischer Rial (OMR), 1 OMR = 1,6871 € oder umgekehrt für 1 Euro gibt es 0,5927 OMR (13. Juni 2006)
	KARTEN LITERATUR Sehr zu empfehlen ist die reiß- und wasserfeste Karte "Oman" im Maßstab 1:850.000 von Reise Know-How, erhältlich z.B. bei Daerr Expeditionsservice, München oder Hugendubel für 8,90 Euro. Diese Karten zeichnen sich durch eine klare Darstellung aus: – Höhenlinien mit Höhenangaben – Farbige Höhenschichten – Klassifiziertes Straßennetz mit Entfernungsangaben – Sehenswürdigkeiten – Ausführlicher Ortsindex – GPS-Tauglichkeit durch Längen- und Breitengrade