Let's Go East
28.000 km quer durch Zentralasien, die Mongolei und Russland
Reisetagebuch von Julian Huber und Andreas Krüer

Russland
Jekaterinburg, 99. Tag, Kilometer-Stand 21.867 km

Es reizt schon irgendwie: die Hauptraße verlassen und und rein ins sibirische Sumpfland. Endet bloß leider ganz schnell wieder, weil es einfach kein Durchkommen gibt durch diesen Schlamm. Also wieder zurück auf die mittlerweile gut ausgebaute Hauptraße bis zum nächsten Versuch. Bei 4200 km Sibiriendurchquerung wird sich schon was finden. Aber zunächst einmal haben wir die Mopeds und uns in Irkutzk erst einmal in die Transsibirische Eisenbahn gesteckt, Ziel Novosibirsk, 1800 km westlich, 30 Stunden, 3. (Holz)Klasse.

Die Spielkarten hatten wir im Koffer vergessen. Was zu lesen auch. Also haben wir angefangen Birken zu zählen. Es gibt eine Menge davon in Sibirien. Die Russen machen dass anders, die kommen entweder schon mit einem Rausch in die Transsib und legen sich dann gleich hin, oder legen sich ohne Rausch hin. Für die nächsten 30 Stunden. Die waren aber auch kleiner als der Durchschnittsdeutsche. Mehr als 1,60 m Bettlänge war einfach nicht drin.



Wie riesig waren dagegen die Bänke in der Ankunftshalle von Novosibirsk bei der Ankunft um 02.00 Uhr morgens. Nach welchem Schema die Aufseher die auf den Bänken Schlafsuchenden auswählen, damit man sich wieder anständig hinsetzt, wissen wir nicht. Julian musste gerade sitzen, ich daneben blieb liegen. Pech gehabt.

Das hörten wir dann auch ein paar Stunden später, als wir unsere Mopeds abholen wollten. Denen hat die Transsib so gut gefallen, dass sie gleich weiter nach Omsk gefahren sind. Das entspricht der Strecke München - Hamburg. Wie sehr wir unsere Mopeds lieben, haben wir gemerkt, als sie nicht mehr da waren. Zum Glück kamen sie schon am Nachmittag aus Omsk zurück. Uns viel ein Stein vom Herzen und waren wenig später sogar um die lange Geraden Strecken auf dem Highway froh, Hauptsache wieder auf dem Bike.





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