Haben Sie eine außergewöhnliche Reise gemacht? Wollen Sie Ihre Erfahrungen mit anderen teilen? Schreiben Sie uns.

   
   
 
















chepe

Mexiko – Barranca del Cobre
Mit dem Chepe zum
Copper Canyon

Eine der schönsten Eisenbahnstrecken der Welt führt von Chihuahua nach Los Mochis. Wir wollen mit dem Zug aber nicht bis nach Los Mochis, sondern nur bis Creel. Unser Ziel ist der Barranca del Cobre, der Kupfer Canyon mit seinen unzähligen tiefen Schluchten. Schluchten, die tiefer sind als der Grand Canyon in Arizona. Um von Chihuahua nach Creel zu kommen muss man nicht unbedingt den Zug nehmen, die alte Westernstadt Creel könnte man auch über eine Asphaltstraße erreichen, aber die ist bei weitem nicht so spektakulär wie der Schienenweg.

im zug

Ganz so abenteuerlich wie früher ist die Fahrt in den klimatisierten Wagen des "Chepe" nicht mehr. Doch ganz ohne Nervenkitzel ist eine Fahrt vielleicht doch nicht. Ein Raubüberfall auf den Zug vor ein paar Jahren hat dazu geführt, dass inzwischen Sicherheitspersonal mit an Bord ist.
Ein Quentchen Gelassenheit sollte der Reisende auch mitbringen, denn ob der Fahrplan eingehalten werden kann, entscheiden nicht nur die Betreiber. Für stundenlange Verspätungen zeichnet oft das Wetter verantwortlich. Ab und zu kommt es vor, dass durch starken Regen Schienenstränge unterspült werden oder ein Erdrutsch ein natürliches Hindernis aufgebaut hat. Dann muss eben gewartet werden, bis der Schaden wieder behoben ist. Wir nehmen Fahrkarten für die Holzklasse, der Economic Class und nicht für den First Express, der Luxus Klasse, schließlich wollen wir Land und Leute kennenlernen und nich nur von wohlhabenden Touristen umgeben sein. Es ist, als ob wir in eine vollkommen andere Welt eintauchen. Uns gegenüber sitzt ein alter Mann, Sombrero tief in die Stirn gezogen und döst vor sich hin. Er erinnert mich stark an Pancho Villa, dem mexikanischen Freiheitskämpfer, der um 1900 gegen die Diaz-Diktatur kämpfte und von den Mexikanern nach wie vor als Volksheld verehrt wird.

reiter

Es kommt uns vor, als hätten wir eine Zeitmaschine betreten. In Creel fühlen wir uns direkt in die Zeit des Wilden Westens zurück versetzt. Ein Pulk Jugendlicher kommt auf der staubigen Mainstreet entlanggeritten und macht vor einer Kneipe halt. Von Creel aus wollen wir zu Fuß die Gegend erkunden. Unser Ziel ist die alte Silberminenstadt Batopilas. Spanische Eroberer haben die Stadt 1632 gegründet, um dort Silber zu fördern.

landschaft

Unser Weg führt uns an kleinen Gehöften, Schluchten, Flußläufen und Wasserfällen vorbei.

weiler

Unterwegs treffen wir auf Kinder und Frauen der Tarahumara Indianer, die eher scheu und zurückgezogen in diesem zerklüfteten Gebiet der Barranca del Cobre – der Sierra Tarahumara leben. Wie vor tausenden von Jahren waschen auch heute noch viele ihre Wäsche am Fluss.

waschtag

Weil die Tarahumaras so isoliert leben, haben sie ihre Tradionen erhalten können. Sie selbst nennen sich Rarámuri (die, die schnell rennen). Vor fünf Jahrhunderten haben Sie sich in diese entlegende Gegend der Sierra Madre Occidental zurückgezogen, um sich dem Zugriff der spanischen Eroberer zu entziehen.

wasser holen

Ihr Glaube sagt ihnen: Jeder Stern am Nachthimmel ist ein Tarahumara Indianer, dessen Seelen (Männer haben drei und Frauen vier, weil sie ja neues Leben gebären) letztendlich ausgelöscht wurden.

mädchen

felsen

Der Barranca del Cobre mit seinen bis zu 1.500 m breiten und zum Teil mehr als einen Kilometer senkrecht abfallenden Felswänden um das Vierfache größer als der weltberühmte Grand Canyon in den USA. Es gibt sehr schöne Ecken mit den verrücktesten Gesteinsformationen.

canyon

Wasser war und ist für die Tarahumaras das kostbarste Gut. Viele der spektakulären Stellen sind nur zu Fuß zu erreichen. Sich die Mühe zu machen zahlt sich aus, wird man doch mit atemberaubender Landschaft und unberührter Natur belohnt. Der Wasserfall (unten im Bild) ist für die Indianer ein heiliger Ort.

wasserfall

bachquerung

Ungefähr fünf Kilometer dem Fluss entlang, südlich von Batopilas, gibt es eine 400 Jahre alte Jesuiten Mission, bekannt als die "Lost Cathedral" von Satevo. Über die Jahre ziemlich heruntergekommen wurde sie inzwischen restauriert. Den Namen Lost Cathredal hat sie erhalten, weil die Katolische Kirche alle Aufzeichnung der Kirche verloren hat.

lost cathedral

kinder

YouTube-Videos:





Barranca del Cobre / Mexiko / Chihuahua
info

Die Sierra Tarahumara, im mexikanischen Bundesstaat Chihuahua, gehört zur Sierra Madre Occidental und ist Heimat der Tarahumara-Indianer. So an die 40.000 bis 50.000 Tarahumaras leben heute noch in der Region, viele davon zurückgezogen und sehr ursprünglich in unwegsamen Regionen. Mit etwa 25.000 km² beherbergt die Sierra Tarahumara das zerklüftetste Schluchtensystem Nordamerikas mit bis zu über 1800 Meter tiefen Canyons. So ist der Barranca del Cobre mit seinen bis zu 1.500 m breiten und zum Teil mehr als einen Kilometer senkrecht abfallenden Felswänden um das Vierfache größer als der weltberühmte Grand Canyon in den USA.

Die sechs gigiantischen Canyons sind:

  • Barranca de Urique / Urique Canyon (1870 m)
  • Barranca de Sinforosa / Sinforosa Canyon (1799 m)
  • Barranca de Batopilas / Batopilas Canyon (1799 m)
  • Barranca del Cobre / Copper Canyon (1759 m)
  • Barranca de Tararecua / Tararecua Canyon (1425 m)
  • Barranca de Oteros / Oteros Canyon (983 m)

Entlang der Kupferschlucht schlängelt sich eine mit hohem Aufwand gebaute Eisenbahnlinie die Berge hoch an Stellen, von denen man atemberaubende Blicke in die Barranca del Cobre werfen kann. Von Chihuahua nach Los Mochis windet sich der fast 650 Kilometer langer Eisenstrang. Der Zug bewältigt bei seiner 13-stündigen Fahrt annähernd 2.500 Meter Höhenunterschied.

flug

ANREISE Flug: Von München oder Frankfurt am Main (FRA) nach Chihuahua, Mexiko (CUU) fliegen: Air France und Aeromexico (umsteigen in Paris und Mexico City) sowie KLM (über Amsterdam und Mexiko City nach Chihuahua – reine Flugdauer: ca. 15h, Gesamtreisezeit ca. 21h). American Airlines, Continental und United (bis zu 2x umsteigen in USA), Lufthansa fliegt von Frankfurt Nonstop-Flüge nach Mexiko City. Die Preise liegen je nach Zeit und Airline zwischen 880,- und 1.200,- Euro. Vor Ort: Von Chihuahua nach Creel natürlich mit dem Cepe. Rund 22 Euro kostet die Fahrt in der Economy Class (Start 7.00 Uhr). Exklusiver und auch teurer ist es mit dem First Express (Start 6.00 Uhr). Mehr dazu auf der Website von Chepe.

zug VON CHIHUAHUA NACH LOS MOCHIS mit dem Zug
Die Strecke führt von Chihuahua bzw. Creel durch einen Teil der Sierra Madre Occidental, die auch nach den dort beheimatetem Indianeravolk als Sierra Tarahumara bezeichnet wird, an die Pazifikküste in Los Mochis. Es geht durch alle Klima - und Vegetationszonen des Landes, über Dutzende von Brücken und durch Tunnel, über Schluchten und Bergkämme und durch wildzerklüftete Cañóns, von denen die Cañón del Cobre, Urique, Batopilas, Oteros, Terarecua und Sinforosa die größten und bekanntesten sind.

An mehreren Stellen ist Gelegenheit, die Reise zu unterbrechen. 15 Minuten lang hält der Zug am Aussichtspunkt Divisadero, der ein Atem beraubendes Panorama darbietet. Mit Andenken- und Imbisshändlern ist er zugleich ein pulsierenden Stück mexikanisches Leben. Am Divisadero, der Station Posada Barrancas und in Creel stehen Hotels für einen längeren Aufenthalt bereit. Von dort kann der Reisende tiefer eintauchen in die Welt der Schluchten, in der noch Bären, Raubkatzen sowie 87 Reptilien- und 290 Vogelarten heimisch sind.
bestimmungen REISEDOKUMENTE Deutsche Staatsangehörige, die als Touristen nach Mexiko reisen, können ohne vorherige Einholung eines Visums einreisen. Sie benötigen für die Einreise nach Mexiko eine Touristenkarte (genannt „FMT“). Diese erhalten Sie während des Fluges und an den Grenzübergangsstellen nach Mexiko. Bei Grenzübertritt wird die Karte gestempelt und der Gültigkeitszeitraum eingetragen. Dabei sollte auf die Gültigkeitsdauer geachtet werden, um späteren Aufwand zur Verlängerung zu vermeiden.

Bei der Einreise auf dem Landweg über die USA ist es vorgekommen, dass Touristenkarten nicht abgestempelt wurden. In diesem Fall kann dies erfahrungsgemäß, z.B. gegen Vorlage des Bustickets, bei der zuständigen Behörde in Mexiko (Instituto Nacional de Migración) nachgeholt werden. Bei Ein- oder Ausreise über die USA sind selbstverständlich auch die Einreisebestimmungen der USA zu beachten.

Der bei Einreise nach Mexiko vorzulegende deutsche Reisepass (oder vorläufige Reisepass) sollte möglichst noch sechs Monate gültig sein, mindestens jedoch für die Dauer des Aufenthalts in Mexiko. Der deutsche Personalausweis genügt nicht für die Einreise nach Mexiko.
Kinder unter 16 Jahren können zur Einreise anstelle eines Reisepasses auch einen deutschen Kinderreisepass vorlegen oder im deutschen Reisepass eines mitreisenden Elternteils eingetragen sein. In beiden Fällen ist ein Foto vorgeschrieben. Der Kinderausweis nach altem Modell (Kinderausweis als Passersatz) wird zur Einreise nicht mehr akzeptiert.
REISEZEIT Eine beste Reisezeit gibt es nicht wirklich. Jede Jahreszeit hat ihre Reize und die Temperatur-Unterschiede können gewaltig sein, es kommt darauf an, in welcher Höhe man sich gerade befindet. Am Fuße er Canyons ist das Klima subtropisch, warm und feucht im Sommer, mild und trocken im Winter. Das Temperaturspektrum reicht von 45°C bis -12°C. In den Höhenlagen dagegen haben wir es mit einem eher alpinen Klima zu tun, mild und feucht im Sommer, kalt und trocken im Winter mit Temperaturen von 30°C bis -22°C. Von März bis Juni ist das Land meist sehr trocken, von Juni bis Oktober haben wir "blühende Lanschaften" aber auch die Regenzeit, von November bis Februar reicht die kalte Jahreszeit und heftige Schneefälle sind keine Seltenheit.
gesundheit GESUNDHEIT Für die Einreise nach Mexiko gibt es keine internationalen Impfvorschriften. Bei Kurzreisen empfiehlt sich ein Impfschutz gegen Hepatitis A, Tetanus und Diphtherie. Beim Langzeitaufenthalt können zusätzliche Impfungen gegen Hepatitis B, Typhus, ggfs. auch gegen Tollwut angezeigt sein.
geld

GELD Landeswährung ist der Peso ($) = 100 Centavos (¢). Wechselkurs derzeit Euro 1,-- = ca. 16,00 $. Es besteht keine Devisenkontrolle, Einfuhr, Kauf und Verkauf von US-$- und Euro-Noten in Wechselstuben/Hotels sind möglich.

Alle gängigen Kreditkarten werden weitgehend akzeptiert. Auch Reiseschecks können eingelöst werden. Außerdem kann an Geldautomaten, die dem Maestro-System angeschlossen sind, Bargeld mit der entsprechenden Bank-Karte gezogen werden.

Über „Western Union“ (www.westernunion.de) kann kurzfristig Geld aus Deutschland überwiesen werden. Partner von „Western Union“ in Deutschland ist die „Reisebank AG“ (www.reisebank.de). Von Banktransfers ist allerdings aufgrund langer Überweisungsdauer und der Unzuverlässigkeit der mexikanischen Banken abzuraten.