Von Bogotá, der pulsierenden 8 Millionen Metropole, bis zum Nationalpark Chingaza sind es Luftlinie gerade mal 35 Kilometer, auf der Straße, wählt man die Südroute über Fómeque, so wie wir, sind es rund 96 Kilometer und fünf Stunden Fahrzeit.



Ab Fómeque ist die Straße nicht mehr asphaltiert und verlangt nach einer sehr vorsichtigen Fahrweise. Robuste Fahrzeuge mit einer gewissen Bodenfreiheit sind hier von Vorteil.

Überall in Fómeque sind sie präsent, alte 4x4 Nissans und Toyotas, richtige Offroad-Charaktere eben, denen man ansieht, wofür sie gebaut wurden. Auch auf vierbeinige Geländegänger wird noch lange nicht verzichtet, sie tragen Lasten auch an Orte, die selbst für Allradfahrzeuge unerreichbar sind und davon gibt es hier genügend.

Auch uns werden von hier Geländewagen zur Laguna Chingaza, dem Startpunkt unserer Trekkingtour bringen, aber erst am nächsten Tag. Für heute bleiben wir in Fómeque und genießen den Abend in einer kleinen Pension mit stilvoll eingerichtetem Patio.

Schon früh sind wir auf den Beinen. Heute ist Markt in Fomeque und den wollen wir uns nicht entgehen lassen. Auf dem Marktplatz herrscht ein buntes Treiben. Obst und Gemüseverkäufer haben ihre Waren ausgebreitet, Bauern karren noch in Körben, Säcken, Kisten und LKWs ihre durch harte Landarbeit erzeugten Produkte an. Die einen verkaufen, die anderen kaufen und machen sich mit ihren erstanden Gütern schon wieder auf den Weg zurück in ihre Dörfer. 

Uns bietet sich ein faszinierendes Durcheinander an Farben und Gerüchen, von bekannten und unbekannten Früchten, dazwischen filmreife Charaktere. Ist das dort nicht Anthony Quinn am Stand? Kann natürlich nicht sein, vielleicht sein Zwillingsbruder?

Ich könnte noch stundenlang hier sitzen, Menschen beobachten, hie und da mal was probieren und einfach die Atmosphäre in mich aufsaugen. Leider drängt die Zeit etwas. Wir müssen zurück zu unserer Pension, denn dort warten schon die Fahrzeuge, die uns zum Chingaza Nationalpark bringen sollen.

Ein alter Dodge Truck mit zerknautschtem Gesicht, bahnt sich seinen Weg durch die engen Gassen. Bei uns würde so ein Lastkraftwagen sämtlich Abgasnormen sprengen und höchstens als Oldtimer bewegt werden dürfen. Hier gehören solche Vehikel nach wie vor zum Alltag, sind Arbeitsgerät, schön anzusehen und heben sich ab vom Einheitsbrei heutiger Fahrzeuge.

Zurück im Quartier laden wir alles Notwendige für die Trekkingtour in die Jeeps. Wir müssen alles mitnehmen, was wir für die zwei Tage in den Bergen benötigen, denn es gibt keine bewirtschafteten Hütten oder Versorgungsstationen auf unserer Route.

Von Fórmeque bis zum Chingaza Nationalpark haben wir 42 Kilometer Dirt Road vor uns und müssen mit zweieinhalb Stunden Fahrzeit rechnen.

1 l 2 l 3 l 4   Nächste Seite

Mehr zum Thema Kolumbien auch unter http://reise-nach-kolumbien.de

© 2015 ADVENTURE-magazin.de. All Rights Reserved. Impressum